Das Neuhengstetter Waldensermuseum soll durch Anbauten erweitert und attraktiver gestaltet werden. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuhengstetter Heimatgeschichtsverein Bourcet hat sich einiges vorgenommen / Museumsdach ist undicht

Von Bettina Bausch

Althengstett-Neuhengstett. Es ist ein Schmuckstück der besonderen Art, Bereits im Jahr 1824 wurde das Haus erbaut. Das Neuhengstetter Waldensermuseum soll künftig noch mehr Menschen anziehen, die sich für die Geschichte der Waldenser im "Welschdorf" interessieren.

Der Neuhengstetter Heimatgeschichtsverein Bourcet hat sich für die nächste Zeit viel vorgenommen. Er möchte das Museum durch einen Anbau erweitern und den angrenzenden Waldenserfriedhof neu gestalten. Deutlich mehr Platz soll vor allem neue Möglichkeiten bei der Gestaltung von Ausstellungen eröffnen. "Wir wollen ja nicht wieder irgendwelche DIN-A 4-Blätter und Bilder mit Reißnägeln an die Balken heften, sondern das Info-Material auf Stelen übersichtlich in geeigneter Lesehöhe anbringen", blickt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dieter Rapp in die Zukunft.

Zur Planung wurde eine Gruppe gebildet, die derzeit in Zusammenarbeit mit einem Karlsruher Architekturbüro an dem Projekt arbeitet. "Weil das Museum alleinstehend optisch am besten wirkt, einigten wir uns nach teilweise emotional geführten Diskussionen auf eine Erweiterung mit im Pavillonstil", so Rapp.

Nach derzeitigem Planungsstand sind im Eingangsbereich eine neue Dauerausstellung, eine Teeküche sowie eine behindertengerechte Toilette vorgesehen. In einem weiteren Mehrzweckraum sollen eine Multi-Media-Show und besondere Ausstellungsstücke untergebracht werden. Dieser Raum kann auch als Veranstaltungsraum genutzt werden.

"Wir haben zurzeit auch noch jede Menge anderer Probleme", unterstreicht Rapp. Das Museumsdach sei undicht geworden und muss bei der Behebung des Schadens in seiner Ursprünglichkeit erhalten bleiben. Das Dachgeschoss sei für ältere Besucher und körperbehinderte Menschen kaum zugänglich. Außerdem gibt es vom Obergeschoss keinen Fluchtweg. Der Verein steht also vor großen finanziellen Herausforderungen.

"Das alles kann nur umgesetzt werden, wenn es von der Gemeinde finanziell abgesichert wird", sagt Rapp. Er freut sich darüber, dass Bürgermeister Clemens Götz die Anstrengungen des Vereins tatkräftig unterstützt. So hat die Gemeinde im Herbst 2014 einen Antrag an das LEADER-Förderprogramm der Europäischen Union (EU) gestellt, um für die Erweiterung und Sanierung des Museums an Fördermittel zu kommen. Auch über das Engagement der Gemeinde in einer anderen wichtigen Ange -legenheit des Vereins, freut sich der stellvertretende Vorsitzende.

"Seit einem Jahr ist die Mauer des alten Waldenserfriedhofes eingestürzt", berichtet Rapp. Laut Auskunft des Bauamts werde der Bauhof in diesem Jahr an der betreffenden Stelle ein Fundament anbringen und die Mauer wieder aufbauen. Ein Mauerdurchbruch vom Museumsgarten zum Waldenserfriedhof zur Schaffung eines Durchgangs muss noch mit dem Denkmalamt abgeklärt werden.