Samuel Anderson und seine Familie leben in Burundi. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Missionsarbeit: Dekaden­thema "Reformation und Eine Welt" am Montag / Bezug zur Flüchtlingsarbeit

Althengstett-Neuhengstett. Seit 2010 beteiligt sich die Kirchengemeinde Neuhengstett und Ottenbronn an den Vorbereitungen auf das Jubiläum 500 Jahre Reformation am 31. Oktober 2017. "Wir haben als Kirchengemeinde die Dekadenthemen aufgegriffen und dazu Veranstaltungen entwickelt", berichtet Angelika Holzäpfel, Mitglied des Organisationsteams. "Das Thema für 2016, Reformation und Eine Welt, erschien uns zunächst etwas spröde, aber wir haben schnell gemerkt, dass es hier um aktuell wichtige Dinge geht."

Strategisch bemerkenswert

Die Liebenzeller Mission zum Beispiel arbeitet als evangelische Einrichtung in zahlreichen Projekten schon viele Jahrzehnte in der Einen Welt. "Strategisch bemerkenswert", so Pfarrer Wachlin, "ist an dieser Arbeit einerseits die enge Verzahnung von Missions- und Entwicklungsarbeit, zum anderen die Verknüpfung von Einer-Welt-Arbeit vor Ort und Unterstützerkreisen hier in Deutschland. Dadurch gibt es über die rein institutionelle Verbindung auch persönliche Beziehungen und darüber kommt es zu Lernprozessen, die für uns in Europa im Blick auf die Flüchtlingsarbeit sehr wichtig sind".

Im Rahmen des Dekadenthemas "Reformation und Eine Welt" ist am Montagabend der Missionar Samuel Anderson in Neuhengstett zu Gast. Zusammen mit seiner Ehefrau Sabine arbeitet er seit 2008 in dem ostafrikanischen Land Burundi. Die Arbeit der Liebenzeller Mission dort wird seit Mitte 2013 von der Familie verantwortet. Die Andersons reisten 2008 nach Burundi aus und kehrten 2013 nach einem einjährigen Heimataufenthalt dorthin zurück.

Seither besteht die Arbeit vor Ort aus unter anderem folgenden Elementen: Leitung des Teams der Mission, Hauptpastor im französischsprachigen Gottesdienst der anglikanischen Kirche in Bujumbura, Predigtdienste, Begleitung der Bibelschule in Muramvya und des Gesundheitszentrums in Shombo.

Samuel Anderson wird über das Land Burundi berichten, das vielfach als "Schweiz Afrikas" bezeichnet wird. Es ist klein, hat aber eine im Verhältnis große Bevölkerung, die sich derzeit kaum selber versorgen kann. Dessen Geschichte ist zum Teil tragisch wechselvoll, und es befindet sich durch einen unfähigen Präsidenten seit Jahrzehnten in einer schweren Krise.

Lockere Gesprächsrunde

Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Bericht über die Arbeitsmöglichkeiten dort. Daneben wird es reichlich Möglichkeit geben, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung in Kooperation mit der Liebenzeller Gemeinschaft Ottenbronn findet am Montag, 1. Februar, ab 20 Uhr im Petrus-Valdes-Haus Neuhengstett statt. Sie ist interessant für alle Christen und Mitbürger, die missionarisches Herzblut und Liebe für die Eine-Welt-Arbeit haben. Der Informationsabend ist auch geeignet für junge Leute, die überlegen, ob sie nach der Schule ein Praxisjahr im Ausland machen wollen.