Bei einem Nahwärmenetz werden Kessel, Brenner und Öltank durch eine kompakte Übergabestation ersetzt. Modellhaft ist dies im Neuhengstetter Rathaus zu sehen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Umstellung auf Nahwärme für 2016 geplant / Nächste Sitzung am 3. Juli im Neuhengstetter Rathaus

Althengstett-Neuhengstett. Wärme aus regenerativen Energien für Neuhengstett wird immer konkreter. Die Projektgruppe, die ein solches Angebot für die Waldensergemeinde realisieren möchte, plant die Umstellung auf Nahwärme für 2016.

Aufbauend auf den bereits durchgeführten und den Einwohnern in Bürgerversammlungen schon vorgestellten Studien (wir berichteten) möchten die Gruppenmitglieder das Projekt um Solarthermie als zweiten Energielieferanten neben Hackschnitzeln erweitern. Die Sonne stellt ihre umweltfreundliche Energie in geradezu verschwenderischem Ausmaß kostenlos zur Verfügung – das soll genutzt werden.

Konkret arbeitet die Projektgruppe in Teams an unterschiedlichen Themen. Sie ist dabei, das Ziel der Nutzung von Solarenergie technisch zu konkretisieren. "Wir werden uns dazu die Nahwärmeversorgung im Bioenergiedorf Büsingen anschauen, die auf denselben Energieträgern basiert wie auch in unserem Projekt geplant", heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Es sei Kontakt mit einem auf Solarthermie spezialisierten Unternehmen aufgenommen worden. Mit Eigentümern von für das Neuhengstetter Vorhaben ideal gelegenen Grundstücken wurden erste Erfolg versprechende Gespräche geführt. Um zu gewährleisten, dass auch langfristig eine Versorgung mit Hackschnitzeln aus heimischen Wäldern wirtschaftlich möglich und damit gesichert ist, werden potentielle Lieferanten aus der Region ermittelt und kontaktiert. Eine erste unverbindliche Zusage liege bereits vor, teilt die Gruppe mit.

Als Rechtsform des Unternehmens habe man sich für eine eingetragene Genossenschaft entschieden, in der alle Wärmeabnehmer und sonstige interessierte Bürger als Genossen auch Teilhaber des Unternehmens sind. Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband werde dabei der Dachverband sein. Er wird die Neuhengstetter bis zur Gründungsprüfung beraten und begleiten und die Pflichtprüfung zur Gründung sowie auch später die regelmäßigen Pflichtprüfungen im laufenden Geschäftsbetrieb durchführen. "Wir werden mit einem vom Genossenschaftsverband empfohlenen erfahrenen Projektbegleiter zusammenarbeiten, der uns bei der Strukturierung und Realisierung des Projektes tatkräftig unterstützen wird", kündigt Marita Hagedorn, ein Mitglied der Projektgruppe, an. Dieser habe vielfältige Erfahrungen als Begleiter von Bioenergie-Projekten und die Neuhengstetter bereits bei einer Präsentation von sich und seinen Dienstleistungen überzeugt.

Um das Projekt Nahwärme bis 2016 umsetzen zu können, sucht die Gruppe noch dringend Mitstreiter. "Je mehr Schultern wir haben, auf die die einzelnen Aufgaben verteilt werden können, desto geringer ist die Belastung für jeden einzelnen", so Hagedorn weiter.

Willkommen sei Unterstützung jeder Art, gerne auch von Bürgern mit technischen, kaufmännischen oder juristischen Qualifikationen oder mit Erfahrungen in Öffentlichkeitsarbeit, Projektleitung oder Management. Wer Sie Interesse an dem Nahwärme-Projekt hat und die Idee dahinter unterstützen möchte, darf sich unter der Telefonnummer 07051/7 74 74 melden oder einfach bei einer gemeinsamen Sitzung vorbeischauen. Die nächste findet am Donnerstag, 3. Juli, ab 19.30 Uhr im Neuhengstetter Rathaus statt.