Auf einer Fläche von mehr als 70 Ar soll künftig am Südhang der Erddeponie in Althengstett Solarstrom produziert werden. Der Gemeinderat befasst sich heute Abend mit der entsprechenden Anfrage eines privaten Investors. Foto: Archiv

Gäugemeinde denkt um: Gemeinderat befasst sich mit Vorhaben auf dem Heimberg. Strom für 300 Haushalte.

Althengstett - Nach Schätzungen von Experten liefert die Sonne umgerechnet täglich den weltweiten Energiebedarf von acht Jahren. Ein gewaltiges Potenzial, das auch in Althengstett nicht ungenutzt bleiben soll, denn ein privater Investor plant einen Solarpark auf dem Heimberg.

In Zeiten des Klimawandels wird in der Gäugemeinde umgedacht. Das zeigt das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK), mit dem sich Verwaltung, Arbeitskreis (AK) Energie, Gemeinderat und Bevölkerung seit Längerem befassen. Es soll in der heutigen Sitzung des Gemeinderats ab 19 Uhr im Rathaus vorgestellt werden.

Manager soll Projekte koordinieren

Außerdem ist geplant, zur Umsetzung des IEKK-Maßnahmenkatalogs einen Klimaschutzmanager einzustellen. Der Gemeinderat soll die Verwaltung damit beauftragen, Zuschüsse für selbigen zu beantragen und, wenn die Zusage für das Geld da ist, den Posten auszuschreiben.

Der AK Energie und die Gemeindeverwaltung waren sofort von der Anfrage eines privaten Investors angetan, der auf dem Heimberg eine Solaranlage mit einer Nennleistung von circa 1000 Kilowatt plant. Er hat nach Angaben aus dem Rathaus große berufliche Erfahrung in der Solarwirtschaft. Vorgesehen ist die Gründung einer GmbH.

Für die Solarpanels wird laut Sitzungsvorlage eine Nettofläche von 72 Ar benötigt. Mit dem Stromertrag könnten rund 300 Althengstetter Haushalte zu 70 Prozent mit Solarstrom versorgt werden.

30 Prozent müssten zugekauft werden

Der Rest von 30 Prozent müssten von einem Stromerzeuger zugekauft werden. Der Verkaufspreis für den Strom würde sich am marktüblichen Preis orientieren. Als Standort für den Solarpark eignet sich der Südhang der Erddeponie wegen der idealen Hangneigung für die Fotovoltaikpanels und weil keine landwirtschaftlich oder forstlich genutzten Flächen verbraucht würden. Der Entwurf des Regionalplans Nordschwarzwald "Regenerative Energien" weist das Gebiet des Heimbergs als Vorbehaltsgebiet für Solarenergie aus.

Das Gelände ist im Besitz der Gemeinde Althengstett. Bevor weitere Gespräche mit dem Initiator der Anlage geführt werden, muss der Gemeinderat heute seine Zustimmung geben.