Helmut Zeller ist jetzt fast ständig in der Althengstetter Postagentur anzutreffen. Ehefrau Elfriede ist in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Elfriede Zeller übergibt die Althengstetter Filiale an ihren Ehemann Helmut

Von Bettina Bausch

Althengstett. Die Inventur zum Jahresende ist abgeschlossen und ihr letzter Arbeitstag ist vorüber. "Es hat mir immer gut gefallen und auch viel Spaß gemacht, aber jetzt ist es Zeit für mich, aufzuhören", sagt die bisherige Postagenturbetreiberin Elfriede Zeller.

Seit 2001 haben sie und ihr Mann Helmut zeitweise mehrere Postagenturen betrieben, und zwar in Gechingen, Althengstett und fünf Jahre lang die größere Postfiliale in Calw.

Zunächst wurde dann die Agentur in Gechingen und vor einigen Wochen auch die Filiale in Calw in neue Hände gegeben.

Sieben Jahre war Elfriede Zeller für das Schreibwarengeschäft mit Postagentur in Althengstett verantwortlich. Jetzt hört die 68-Jährige mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf: "Ich freue mich darauf, jetzt mehr Zeit zu haben für meine sieben Enkel", lächelt die engagierte Frau. Oft hätten sich Familienangehörige darüber beklagt, dass Oma kaum Zeit für sie habe. Damit wird jetzt Schluss sein.

Aber man spürt auch, dass Elfriede Zeller nicht nur voller Freude abtritt. "Es gab viele gute Kundenkontakte und Gespräche", erzählt sie. Diese werden ihr jetzt doch ein bisschen fehlen. Zufrieden ist sie auch darüber, dass ihr Arbeitsplatz an ihren Mann übergeht. Der gelernte Industriekaufmann hat bisher schon immer wieder in einer der Agenturen mit angepackt und kennt das Metier gut.

Der 65-Jährige war neben seiner Berufstätigkeit 15 Jahre lang Gemeinderat in seinem Heimatort Simmozheim und dort sieben Jahre Vorsitzender des Liederkranzes. "Mein Mann war oft nicht da und auch ich war immer einige -spannt. Wir hatten kaum Zeit für gemeinsame Unternehmungen", so Elfriede Zeller. Aber auch ihr Gatte will jetzt kürzer treten. Deshalb haben das Ehepaar die Calwer Post -filiale vor kurzem an Zellers Bruder Reinhold Zeller übergeben.

Gerade in der Vorweihnachtszeit hat es besonders stressige Tage mit viel Arbeit gegeben, vor allem mit Bergen von Paketen und Päckchen. Als sehr erfreulich haben es die Zellers jedoch erlebt, "dass viele Menschen gut aufgelegt waren und vorweihnachtliche Stimmung verbreiteten."

Erstmals wurde in der Althengstetter Agentur in diesem Jahr auch das "Postamt in Himmelstadt" für Briefe mit Kinderwünschen angeboten. Jetzt würde sich das Ehepaar freuen, wenn einige der kleinen Kunden einmal vorbeikommen und ihnen den Antwortbrief zeigen würden.

Und wie lange wird Helmut Zeller noch die Postagentur in Althengstett weiter betreiben? "Das steht noch in den Sternen", meint der rüstige Mittsechziger dazu lakonisch.