Werner und Elke Schlecht freuen sich über den gelungenen Bildband zur Ottenbronner Kirche. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Werner Schlecht verfasst erste Chronik dieser Art / Reich illustrierter Band / Ort zählte einst 400 Einwohner

Von Bettina Bausch

Althengstett-Ottenbronn. Seit kurzem ist sie da, die erste Chronik über die Ottenbronner Kirche, auf die viele Menschen jahrelang gewartet haben. Geschrieben wurde sie von Werner Schlecht, einem zugezogenen Badener.

"Streng genommen bin ich ja ein Reingeschmeckter. Ich bin im Kraichgau aufgewachsen und meine Frau Elke im Fränkischen. Nach meinem Studium in Karlsruhe sind wir 1973 nach Ottenbronn gezogen", berichtet der Ingenieur, der mittlerweile im Ruhestand ist. Sehr schnell hat er sich im Dorf engagiert und Wurzeln geschlagen, vor allem im kirchlichen Bereich. Schlecht war 30 Jahre lang im Kirchengemeinderat engagiert. Bis heute ist er im Leitungskreis des Männertreffs, Umweltbeauftragter der Kirchengemeinde Neuhengstett/ Ottenbronn und Vorsitzender des Bauausschusses.

Trotz seiner Ehrenämter fand der Rentner immer wieder Zeit, um sein Hobby, das Fotografieren, zu pflegen. Dies und seine Beharrlichkeit haben dazu geführt, dass Schlecht in dreijähriger Arbeit eine Chronik der Ottenbronner Kirche erarbeitet hat und mit seinen Farbaufnahmen ein wahres Schmuckstück gestaltet hat.

Der Anstoß zu diesem Werk war die Anfrage einer Grundschullehrerin aus dem Ort nach Informationen zur Kirche. "Leider konnte ich ihr damals keine schriftlichen Unterlagen geben, denn es gab keine", erinnert sich der Autor.

Das durfte seiner Meinung nach nicht so bleiben. Drei Jahre lang suchte, sammelte, sichtete und fotografierte er alles, was zu seinem anvisierten Thema passte. So entstand ein Kompendium von Dokumenten und Bildern, eine Chronik, die nun als reich bebilderte Chronik vorliegt.

Wer den schmucken Band im DIN A4-Querformat betrachtet, wirft seinen Blick zunächst einmal auf die ausgezeichneten, gestochen scharfen Bilder. Immer wieder bleibt das Auge auch an Textpassagen hängen. Akribisch hat Schlecht Auszüge aus dem historischen Kirchenbuch, die Grundsteinlegung zur Kirche im Jahr 1927 und ihre Fertigstellung ein Jahr später dokumentiert. Der Leser erfährt von den historischen Vorgängerkirchen im früheren Kirchspiel Ottenbronn und der späteren Zugehörigkeit zur Pfarrei Hirsau. Auch um die Lebensverhältnisse in dem früher gerade einmal 400 Einwohner zählenden Dorf geht es. "Ottenbronn gehört den Sitten und Gebräuchen nach zum Schwarzwald, es unterscheidet sich streng vom Gäu", hat Schlecht herausgefunden.

Die umfangreiche Chronik gibt auch Einblick in Höhepunkte des Lebens der Kirchengemeinde, die im Jahr 1926 von Hirsau gelöst und mit Neuhengstett verbunden wurde. So mancher Ottenbronner Bürger wird beim Betrachten der Bilder auch seine Vorfahren oder gar sich selbst erkennen. Der Band zeugt von einer äußerst lebendigen Gemeinde, in der die Mitglieder immer wieder in freiwilliger Eigenleistung enorm viel für ihre Kirche tun.