Auf eine funktionierende Feuerwehr legt man auch in Althengstett viel Wert. Foto: Bausch

Althengstetter Gemeinderat hebt Entschädigungssätze an. Längst ist Vielzahl von administrativen Aufgaben zu erledigen.

Althengstett - Ein Alptraum: Das Haus steht in Flammen. Ein noch viel schlimmerer Alptraum: Das Haus steht in Flammen und keiner kommt. Kein Dorf, keine Stadt möchte ohne Feuerwehr sein.

Das gilt auch für die Gemeinde Althengstett. Nach ihrer Ansicht gefragt, würden sicher die allermeisten Bürger entgegnen, dass sie jemandem, der sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Althengstett engagiert, eine hohe Wertschätzung entgegenbringen. Doch längst sind die Zeiten vorbei, in denen es mit Üben, Ausrücken und Löschen getan war. Bei den Wehren im gesamten Kreisgebiet haben Bürokratie und Hochtechnologie mittlerweile Einzug gehalten. "Der Aufwand für die in der Gemeindefeuerwehr ehrenamtlich tätigen Amtsträger hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht", heißt es hierzu in der Sitzungsvorlage zur jüngsten Sitzung des Althengstetter Gemeinderats.

Stark beanspruchen die Wehrleute demnach "eine Vielzahl von administrativen Aufgaben" und "die Prüfzyklen für die unterschiedlichen hoch technisierten Gerätschaften". Der Prüfzeitraum erstreckt sich mittlerweile über das gesamte Jahr. Sommers wie winters werden die Einsatzgeräte regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Einen Hauptgerätewart, Abteilungsgerätewarte und einen Funkgerätewart zählen beispielsweise die Freiwilligen Feuerwehren Althengstett und Ottenbronn in ihren Reihen. Alle Zeit, die die Feuerwehrleute investieren, um im Ernstfall anderen zur Seite zu stehen, ist aus freien Stücken dargebracht. Lediglich eine symbolische Aufwandsentschädigung erhielten sie bisher.

Doch ist es ja nicht so, dass die Mitglieder der Wehren außerhalb ihrer Übungs- und Einsatzzeiten nur dem süßen Nichtstun frönten. Die meisten haben, wie man das heute sagen würde, einen "Fulltimejob", sind also rund um die Uhr beschäftigt. Zur stetig wachsenden Aufgabenlast am Arbeitsplatz kommt nun eine zunehmende Vielfalt an zeitlich intensiven und anspruchsvollen Aufgaben bei der Feuerwehr hinzu. Dass diese Steigerungen nicht unbegrenzt fortsetzbar sind, ist offensichtlich. Bereits im vergangenen n Jahr hatte der Althengstetter Gemeinderat einen Vorschlag zur Erhöhung dieser zusätzlichen Entschädigungen vorgelegt. Man signalisierte also von sich aus, der erhöhten Belastung der Feuerwehrleute Rechnung tragen zu wollen. Im zuständigen Ausschuss verständigte man sich auf neue, höhere Entschädigungssätze.

Aber wie ist damit umzugehen, dass Feuerwehrleute, je nachdem in welcher der Gemeinden des Kreises sie ihren Dienst leisten, teils sehr unterschiedlich hoch für ihren über das übliche Maß hinaus gehenden Einsatz entschädigt werden? Das, so befand man beim Kreisfeuerwehrverband, könne es ja wohl auch nicht sein. Es wurden Daten zur Aufwandsentschädigung der Feuerwehrleute in Städte und Gemeinden aus dem gesamten Kreisgebiet gesichtet. Auf dieser Grundlage hat der zuständige Ausschuss des Kreisfeuerwehrverbandes Sätze errechnet, die als Empfehlung über die Höhe der Aufwandsentschädigungen an Städte und Gemeinden übermittelt wurden.

In Althengstett hat man sich darauf verständigt, die Angehörigen der Wehren Althengstett und Ottenbronn mit diesen empfohlenen Sätzen zu entschädigen. Auch wenn diese über den 2014 vom Gemeinderat eingebrachten Sätzen liegen. Ein Feuerwehrkommandant erhält beispielsweise monatlich nun 150, ein Hauptgerätewart 110, ein Ausbildungswart 30 und ein Schriftführer der Gesamtwehr ebenfalls 30 Euro. Bürgermeister Clemens Götz verwies darauf, dass vielerorts Gemeinden ihre Kommandanten und Gerätewarte hauptberuflich einstellten. Aus genau dem Grund, dass das zu leistende Pensum ohne weiteres den Umfang einer Vollzeitbeschäftigung einnehmen kann. Die von der Gemeinde jährlich aufzubringende Summe für die Entschädigung der Feuerwehrleute beläuft sich auf 16 200 Euro.