Im Schaukasten lässt sich das Mini-Bienenvolk ausgiebig beobachten Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bezirksimker informieren über Lebensweise und Nutzen von Bienen / Programm für ganze Familie

Von Jeanette Tröger

Althengstett/Calw. Großer Andrang herrschte beim Sommerfest des Bezirksimkervereins Calw an der Bienen-Lehr- und Info-Station im Althengstetter Industriegebiet.

Bei herrlich sonnigem Wetter boten die Veranstalter vielfältige und umfassende Informationen zur Bienenzucht. Sie boten auch allerhand Kurzweil rund um die für das Ökosystem so wichtigen fleißigen Insekten. Der vor einem Jahr angelegte, knapp einen Kilometer lange Lehrbienenpfad mit sechs bebilderten Info-Tafeln diente als Grundlage zur Beantwortung der 15 Bienen-Rallye-Fragen und wurde vor allem von Familien mit Kindern gerne genutzt.

An einem Mal- und Basteltisch setzten die Jungen und Mädchen ihr Wissen rund um Biene Maja mit Stiften, Schere und Kleber um. Bei den Führungen durch das Gebäude der Lehr- und Infostation erfuhren die Besucher neue und spannende Details zur Bienenzucht. So mancher erkannte ganz neue Zusammenhänge in der Natur. "Willst du Gottes Wunder sehen, musst du zu den Bienen gehen." Vereinsvorsitzender Kurt Adam wies bei seiner Führung immer wieder auf dieses Wunder hin und verblüffte mit einigen Zahlen. So legen Bienen etwa die Strecke des dreifachen Erdumfangs zurück und besuchen dabei drei bis fünf Millionen Blüten, um ein Kilogramm Honig zu produzieren.

Jedoch ist die Honiggewinnung nur der kleinste Teil des Bienennutzens. Da sie 80 Prozent der Bestäubung leisten, stehen sie in der Rangliste des volkswirtschaftlichen Nutzens der Tiere gleich an dritter Stelle nach Rind und Schwein. Was auch heißt: Ohne Bienen kein Obst.

Der Verein betreibt eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Jahr findet bereits der vierte Neu-Imker-Schulungskurs statt, in dem die Grundlagen und Kenntnisse für die erfolgreiche Imkerei theoretisch sowie praktisch vermittelt werden. Bisher wurden in Althengstett rund 100 Interessenten geschult. Die derzeit 230 Vereinsmitglieder dürfen die gemeinschaftlichen kostenintensiven Gerätschaften nutzen, die man zur Honiggewinnung und zur Pflege der Bienenvölker braucht.

Immer wieder kommen Kindergarten-Gruppen und Schulklassen zur Lehrstation. So sensibilisieren die Vereinsmitglieder schon die Jüngsten für die Zusammenhänge in der Natur und nehmen den Kleinen die Angst vor den vermeintlich gefährlichen, weil schmerzhafte Stiche hinterlassenden Insekten. Adam bewies seine Aussage, dass die Bienenvölker an der Lehrstation allesamt sanftmütig sind, durch die Herausnahme einer so genannten Waben-Beute. Obwohl die Besucher sich dicht um den Stand drängten, ließen sich die fleißigen Arbeiterinnen nicht bei ihren An- und Abflügen stören.

Ein Mini-Volk im Schaukasten ermöglicht Einblicke ins Bienenleben, die man sonst nicht bekommt. So sind der Schwänzeltanz als Kommunikation zwischen den Tierchen ebenso zu beobachten wie die ausgeschwitzten Wachstropfen am Bauch der Bienen.