Der Althengstetter Gemeinderat hat den weiteren Ausbau des historischen Waldensermuseums auf den Weg gebracht. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Heckengäu bezuschusst Baumaßnahme / Auch Gemeinderat gibt grünes Licht

Seit kurzem ist es amtlich. Der Verein LEADER Heckengäu hat den beantragten Zuschuss für das gemeinschaftsstiftende und zukunftsweisende Bürgerprojekt "Waldenserensemble Neuhengstett" positiv beschieden.

Althengstett-Neuhengstett. Mit dem Ergebnis, dass der geplante Erweiterungsbau beim historischen Neuhengstetter Heimatmuseum mit einer stattlichen Summe bezuschusst wird. Das im Jahr 2007 eingeweihte "Waldensermuseum Bourcet" zeigt auf beeindruckende Weise Geschichte, Handwerk und waldensische Traditionen der Neuhengstetter Siedler (Waldenser), die vor rund 320 Jahren als Glaubensflüchtlinge aus dem Piemont nach Württemberg kamen.

Hilfreicher Baubeschluss

"Um zügig weiter zu kommen, wäre ein Baubeschluss sehr hilfreich", warb Ortsvorsteher Gerhard Dietz in der Gemeinderatssitzung am Mitt- wochabend um die Zustimmung des Althengstetter Ratsgremiums. Dieses hat nun einstimmig das Karlsruher Planungsbüro Schwarz-Düser mit der Genehmigungsplanung beauftragt. "Realisiert werden kann somit der Bauabschnitt 1.

"Hierbei handelt es sich im Grunde um den erforderlichen Ausstellungspavillon mit Nebengebäude", erläuterte Bürgermeister Clemens Götz. Dieser soll auf einem lang gezogenen Grundstück hinter dem historischen, aus dem Jahr 1824 stammenden Museumsgebäude in Holzbauweise erstellt werden. "Dort können künftig die Besucher begrüßt, Wechselausstellungen stattfinden und der Waldenserfilm gezeigt werden", freute sich Gemeinderat und Vorstandsmitglied Dieter Rapp vom Neuhengstetter Heimat- und Geschichtsverein Bourcet (HGV).

Der erste Abschnitt des erweiterten Ausbaus des Waldensermuseums wird rund 370 000 Euro kosten. Dazu erwartet die Gäukommune einen Zuschuss von 60 Prozent. Der Antrag für die Baumaßnahme ist bis zum 30. Mai zu stellen. Der weitere Ausbau der erweiterten Museumsanlage soll in einem zweiten Bauabschnitt bis zum Jahr 2020 folgen und wird vermutlich rund 250 000 Euro kosten.

Auf Satteldach bestanden

Die Baumaßnahme wird unter der Federführung der Ortsverwaltung Neuhengstett realisiert. Die Planungen werden neben den vorgeschriebenen Stellen auch mit dem Heimatgeschichtsverein Bourcet abgestimmt. Das Landratsamt hat als Genehmigungsbehörde in einem Bauvorbescheid dem Vorhaben bereits grundsätzlich zugestimmt. Allerdings macht es zur Auflage, dass aus städtebaulichen Gründen nicht das bisher vorgesehene Flachdach, sondern stattdessen ein Satteldach erstellt wird.

"Alle erforderlichen Planungen werden zeitnah abgeschlossen, um die LEADER-Fördermittel erhalten zu können", betonte der Rathauschef.

Der Zeitplan sieht vor, dass bis Herbst 2017 alle notwendigen Auflagen abgearbeitet werden und dann der Bauantrag eingereicht wird. Bis Ende 2017 sollen dann die Ausschreibung und die Vergabe erfolgen. Dann könnte schon im Frühjahr 2018 mit der Realisierung des ersten Bauabschnitts begonnen werden und das bislang wegen seiner räumlichen Enge weit hinter seinen Möglichkeiten zurückgebliebene Heimatmuseum bereits Ende 2018 in neuen Glanz erstrahlen.