Im Bereich der Schillerstraße haben Grundbesitzer jetzt mehr Spielraum für bauliche Veränderungen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Weiterer Schritt Richtung geringerem Flächenverbrauch / Gemeinderat bleibt Linie treu

Von Bettina Bausch

Althengstett. Die Gemeinde Althengstett bleibt ihrer derzeitigen Linie treu, mit dem Flächenverbrauch sparsam und nachhaltig umzugehen und die bauliche Innenverdichtung weiter zu fördern. Dies zeigte sich jetzt wieder in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Für das im Neuhengstetter Wohngebiet Pusket/Wäldlesäcker zwischen Schillerstraße und Mühlweg galt bisher noch ein Ortsbauplan aus dem Jahr 1967. Dieser weist relativ kleine Baufenster aus, weshalb die Baugenehmigungen in den letzten Jahren nur mittels Befreiungen und Ausnahmegenehmigungen möglich waren. Neben viel Papierkrieg fielen bei diesem zeitraubenden Verfahren auch noch erhebliche Kosten an.

Diesen Zustand beendete das Gremium jetzt mit dem Beschluss einer neuen Satzung, die den Grundstückseigentümern Erleichterungen und Vorteile bei der weiteren Bebauung ihrer Grundstücke bringt. Diese sind relativ groß, waren aber bisher durch kleine Baufenster stark eingeschränkt.

"Die Grundstücksbesitzer bekommen jetzt mehr Spielraum für Anbauten und andere Veränderungen auf ihrem Areal", unterstrich Wolfgang Fink vom Althengstetter Bauamt. Bis zu 40 Prozent des jeweiligen Grundstückes könnten jetzt überbaut und für Garagen, Gehwege sowie dergleichen genutzt werden. Allerdings gelten die gesetzlichen Abstände zu den Nachbarn nach wie vor.

Gemeinde- und Ortschaftsrat Alwin Pross wollte die gefundene Lösung nicht schmecken. "Das ursprüngliche Ziel war, die Häuser bei Bedarf mit einer zweiten Etage zu erweitern, und nicht eine Bebauung in der zweiten Reihe, um weitere Häuser auf die Grundstücke zu stellen", kritisierte er. Ihm wurde entgegengehalten, dass diese Angelegenheit durch Besichtigung vor Ort und intensive Diskussion im Ortschaftsrat bereits ausführlich beraten wurde.

 "Es ist ehrenhaft, dass sie ihre abweichende Meinung hier kundtun, aber diese Lösung ist das Ergebnis eines langen Diskussionsprozesses", bekräftigte Bürgermeister Clemens Götz. Am Ende wurde die neue Satzung mit der Gegenstimme von Pross beschlossen.