Für soziale Anliegen der Bewohner der Gäugemeinden im Dialog: Andreas Holzäpfel, Horst F. Vahsen, Herbert Bühler und Clemens Götz (von links). Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

VdK bietet jeden dritten Dienstag im Monat Beratung in Althengstett

Von Marija Mikulcic Althengstett. Spätestens wenn der Ruhestand naht, ist für Bürgerinnen und Bürger ein – vorübergehendes – Abtauchen in die Tiefen der im Laufe eines Arbeitslebens angesammelten bürokratischen Korrespondenz unumgänglich. Wenn man nicht gerade Gelegenheit hatte, im Zuge der eigenen beruflichen Tätigkeit seine Lungen beim Umgang mit den Behörden diesbezüglich zu schulen, kann die Aussicht auf einen solchen Tauchgang Betroffenen beträchtliches Unbehagen einjagen. Für solche Fälle gibt es den VdK.

Deutschlands größter Sozialverband mit fast 250 000 Mitgliedern allein in Baden-Württemberg betreibt seit 2006 seine offiziellen Beratungsstellen im ganzen Gebiet des Landkreises Calw. Bisher gab es kreisweit acht. Seit dieser Woche gibt es, der neuen Institution in Althengstett eingedenk, neun.

Für den Eröffnungstag hat sich bereits eine Person zur Beratung angemeldet. Das zeigt, die Nachfrage ist durchaus gegeben. Bürgermeister Clemens Götz freut sich, dass der VdK im Erdgeschoss Einzug hält. Jeden dritten Dienstag im Monat treffen Rat Suchende dort den VdK-Mann Herbert Bühler an. Bühler, der zuvor 15 Jahre für den VdK Bad Wildbad ehrenamtlich tätig war, erinnert sich, wie sein Vorgänger dort die Beratungen noch in der Turnhalle abhielt. Dass die Sozialarbeiter jetzt feste Räumlichkeiten zur Verfügung haben, kommt auch den Personen zugute, die die Orientierungshilfe in Anspruch nehmen.

Doch nicht nur für angehende Ruheständler kann ein Gespräch mit Bühler erste Klärung bringen. Ganz gleich, ob Gesundheit, Alter oder Arbeitslosigkeit Schwierigkeiten bereiten – der VdK steht den Bürgern in sämtlichen Belangen allgemeiner Lebensführung zur Seite.

"Es wurde", merkt der Kreisvorsitzende Horst F. Vahsen an, "zum Teil bemängelt, wir seien im Gäu nicht vertreten". Dieser Engpass hat jetzt ein Ende. Für gut 30 000 Bürger im Einzugsgebiet von Althengstett leistet Horst Bühler fortan erste Hilfe in sozialen Belangen.

"Wir können uns auch Zeit für das Persönliche nehmen", sagt Bühler zum Auftakt. Aus langjähriger Beratungserfahrung weiß er, dass es meist mit ein bisschen Seelsorge vorab viel besser geht. Ein solches Maß an Betreuung ist in den Ämtern vielfach gar nicht möglich. Die Rentenberatung, die seine hauptamtlichen Mitarbeiter durchführten, liege, so der Hausherr, derzeit im Umfang einer vollen Personalstelle. Dass die neue Einrichtung im Rathaus vor diesem Hintergrund als willkommene Ergänzung gesehen wird, steht da außer Frage.

Ein bisschen Pause aber brauchen selbst die Einsatzleute des VdK. Das weiß auch der Vorsitzende des Althengstetter Ortsverbandes, Andreas Holzäpfel. Er und die beiden Kollegen sind sich einig – wenn sonntags das Telefon klingelt, kann der Hörer auch mal unten bleiben.