Viel Lob bekamen die Sänger des Liederkramzes. Bild rechts: Isabell Schwarz, Daniela Weiß, Sandra Luz, Sabine Strasser, Peter Valjak, Alfred Ade und Vereinsvorsitzender Sascha Richter (von links) freuten sich über ihre Auszeichnungen. Fotoss Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Viel Lob beim Festakt anlässlich des 150-jährigen Bestehens / Am Ende gibt es noch einen Wermutstropfen

Von Bettina Bausch

Althengstett. Ein Jahr lang hatten sie auf diesen besonderen Höhepunkt im Vereinsjahr hingearbeitet: Jetzt feierte der Liederkranz Althengstett 1864 am bisher heißesten Wochenende des Jahres mit vielen Besuchern aus Nah und Fern ein rauschendes, dreitägiges Freudenfest.

"An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit ..." Dieser aktuelle Sommerhit der Band "Tote Hosen" bildete zugleich das Motto des Jubiläums. Mit diesem Ohrwurm eröffnete der gemischte Chor den Festakt zu seinem 150-jährigen Jubiläum. Er brachte damit die Hochgefühle über das besondere Ereignis zum Ausdruck.

Mit dem Singspiel "Im Walde von Alhengstett" eroberte der Kinderchor Hengstetter Goldkehlchen schnell die Herzen des begeisterten Publikums in der voll besetzten Festhalle. Unter den vielen Besuchern befanden sich auch illustre auswärtige Gäste wie Landrat Helmut Riegger, der Präsident des Schwäbischen Chorverbandes Eckhart Seifert, der Vorsitzende des Hermann-Hesse-Chorverbandes Dieter Haag sowie MdB Saskia Esken und MdL Thomas Blenke.

"Wir haben ein buntes, vielfältiges Programm mit vielen Highlights Zusammengestellt", kündigte der Vereinsvorsitzende Sascha Richter an. Vorstandsmitglied Helmut Max stellte die neue 60-seitige Vereinschronik vor, die er federführend mit einer Gruppe erarbeitet hatte. Eine Powerpoint-Präsentation nahm die Besucher mit auf einen interessanten Streifzug durch die Geschichte. Aus dem Jahr 1881 ist belegt, dass der damalige Männerchor 37 aktive Sänger hatte. Heute sind es 87 Sängerinnen und Sänger in drei Chören. Nach den beiden Weltkriegen musste jeweils ein neuer Anlauf genommen werden.

"Um wieviel ärmer wären wir, wenn es den Liederkranz nicht geben würde, wir brauchen euch und unterstützen euch", versprach Bürgermeister Clemens Götz in seinem Grußwort. "Ich freue mich, dass in diesem Verein das hohe Gut des Gesangs weiter getragen sowie Gemeinschaft und Zusammenhalt gepflegt werden", unterstrich der Landrat.

Er hob die gelungene Kooperation mit der Gemeinde und der Grundschule besonders hervor. Der Landkreis Calw stehe wie kein anderer für Musik und Kultur.

Seifert überreichte eine Urkunde des Deutschen Chorverbandes. Die Chöre seien heute einerseits der Tradition verpflichtet, müssten jedoch auch mit der Zeit gehen, Neues in ihr Repertoire aufnehmen und sich immer wieder neu erfinden.

Dieter Haag erinnerte an das bekannte Wort: "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder ohne Furcht …" Gleichzeitig betonte er die immense Bedeutung einer guten Jugendarbeit für die Vereine. Er lobte das diesbezügliche Engagement in Althengstett und wünschte "Glückauf für viele weitere Jahre".

Der Vorsitzende des Musikvereins Trachtenkapelle Althengstett, Gunther Böttinger, überbrachte die Glückwünsche der örtlichen Vereine. Ohne treue Mitglieder, die einen Verein jahrzehntelang immer wieder am Leben halten, wäre es nicht möglich gewesen, die 150 Jahre zu erreichen, hob er hervor.

Die drei Chöre des Liederkranzes lockerten mit ihren frisch gesungenen Liedern zwischen den Reden immer wieder auf. Im Rahmen des Festaktes gab es zwei besondere Ehrungen. Peter Valjak war 21 Jahre lang, Vorsitzender des Liederkranzes und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der langjährige ehemalige Dirigent Alfred Ade wurde zum Ehrendirigenten bestellt.

Am Ende gab es dann doch noch einen Wermutstropfen. Sabrina Bürkler gibt wegen Wegzugs die Leitung ihres Jugendchores "InTakt" auf. Sie wurde mit vielen Worten des Dankes und Lobes sowie einem Blumengebinde ver- abschiedet. Am Samstagabend spielten Mitglieder der Trachtenkapelle auf, und in der Festhalle wurde ausgiebig mit viel Musik und Tanz bis tief in die Nacht gefeiert.