Bei den Boardraces, den Wettkämpfen auf kippeligen Rettungsbrettern, ging es spannend zu. Foto: DLRG

DLRG: Rettungsschwimmerin bei offenen Freigewässer-Landesmeisterschaften Sachsen/Brandenburg erfolgreich.

Althengstett - Die Althengstetter Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nahm an den fünften offenen Freigewässer-Landesmeisterschaften Sachsen/Brandenburg am Benzdorfer See in der Nähe von Görlitz nahe der polnischen Grenze teil.

Nach einer langen Anreise konnte am Sandstrand mit dem einstündigen Training mit für Einsätze entwickelten und optimierten Schlauchbooten, den sogenannten Inflatable Rescue Boats (IRB), begonnen werden.

Mehr als 65 Vorläufe

Am Wettkampftag fuhren die 80 Teilnehmer in 18 IRB-Teams aus fünf DLRG-Landesverbänden in mehr als 65 Vorläufen auf drei Bahnen um die Teilnahme an den Entscheidungs- und Finalläufe. Bei bestem Wetter konnte sich das Althengstetter Team hierfür nicht qualifizieren. "Wir haben zu wenige Läufe fehlerfrei absolviert", stellt Mannschaftsmitglied Felix Wolf selbstkritisch fest.

Nach den spannenden Finals in den vier Standard-Disziplinen nahmen die Althengstetter mit einem Team aus Rastatt und Zwickau an einem Staffel-Wettbewerb teil. Dort zeigte das zusammengewürfelte Team eine respektable Leistung.

Bei einem Relay werden alle vier Disziplinen von einem mindestens zehnköpfigen Team ohne Pause in Form einer Staffel absolviert. "Es war ziemlich aufregend, das erste Mal in einem Wettkampf als Patientendarstellerinnen mitfahren zu dürfen", berichten die neuen Mitglieder im IRB-Team, Lara-Marie Hauser und Katja Wolf.

Bevor das IRB-Event nach der Siegerehrung in ein gemütliches Lagerfeuer am Strand bei einem schönen Sonnenuntergang überging, bot sich für alle Althengstetter noch die Gelegenheit, für den zweiten Wettbewerb, den Freigewässerwettkampf, zu trainieren. Der Umgang mit den kippeligen Wettkampfrettungsbrettern und dem Livesaving Surfskis, die für das Absolvieren des Wettkampfes notwendig sind, musste geübt werden. Alle Althengstetter Starter trainierten auf diesen Geräten das erste Mal. "Wir wollen unseren Schwimmern Wettkampfalternativen außerhalb des Hallenbades aufzeigen", so die Trainerin Heike Wolf, "und dazu bietet sich so ein Wettbewerb an". Bisher habe man solche Rettungsgeräte nicht vor Ort, aber vielleicht finde sich dafür bald eine Möglichkeit.

Notgedrungen bildete nur das Crashtraining die Grundlage für den folgenden Wettkampftag für die Freigewässerdisziplinen. Am Strand und auf dem Wasser werden diese Disziplinen des Rettungssports und des IRB durchgeführt, die ihren Ursprung in Australien haben.

Sprint im Sand

Melissa Schaible erklärt begeistert: "Wir müssen mit dem Rettungsski oder Rettungsbrett sowie schwimmend Strecken auf dem Wasser schaffen – oder aber auch im Sprint auf dem Sand". "Das ist mal was ganz anderes als immer nur Wettkampf im Hallenbad", pflichtet ihr Leonie Peter bei.

Königsdisziplin ist der Oceanman/Oceanwoman, bei dem alle Disziplinen nacheinander in einem Wettkampf absolviert werden müssen. Die Sensation aus Althengstetter Sicht schafften Lara Marie Hauser und Lara Althaus, die sich beide ins Beachflagfinale in ihrer Altersklasse durchkämpften und dann das Finale unter sich ausmachten. Den letzten Beachflag und damit den Sieg konnte Lara Althaus für sich verbuchen.

Eine Gelegenheit zur Besichtigung eines IRB und zur Beantwortung von Fragen zu Rettungsgeräten und Wettkampfdisziplinen Indoor als auch Outdoor sowie der Arbeit der DLRG insgesamt bietet sich bei der Bootstaufe des neuen IRB des Bezirks Calw am 2. Juli in Calw auf dem Brühl.

Die sportlichen Disziplinen der IRB-Wettkämpfe simulieren die Rettung einer oder mehrerer Personen aus der Brandungszone am Strand mit Hilfe der IRB.

Vier Disziplinen werden zur Zeit nach dem Regelwerk der International Lifesaving Federation, dem Weltverband der Wasserrettungsorganisationen, ausgetragen.

Weitere Informationen: www.dlrg.de/sport/informationen/disziplinen/freigewaesser.html