Monika Falkenthal (rechts) von der Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw erläuterte Besuchern Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Energietag: Viele Spartipps / Althengstett will bis 2025 rund ein Viertel weniger Treibhausgas produzieren

Energie zu sparen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ist den Althengstettern nach wie vor wichtig. Dies zeigte sich beim Energie- tag unter dem Motto "Energiewende lokal gestalten – zukunftsweisend wohnen, fahren, leben".

Althengstett (ina). Dazu hatte der Arbeitskreis (AK) Energie eingeladen hatte. Bei Vorträgen über Heizungsmodernisierung, Altbausanierung und E-Mobilität konnten sich die mitunter auch aus Nachbarorten stammenden Besucher gründlich informieren. Die Besichtigung eines umgebauten Bauernhauses der Althengstetter Familie Jourdan aus dem Jahr 1950 zum heutigen Plusenergiehaus zeigte zusätzlich, wie Umweltschutz und Energieeinsparung konkret aussehen können.

Weitere ehrgeizige Ziele gesetzt

Zwar hat Landesumweltminister Franz Untersteller unlängst etwas enttäuscht gesagt: "Aus heutiger Sicht werden wir das Klimaschutzziel verfehlen". Doch davon lässt man sich in Althengstett nicht beeindrucken. Als einzige Gemeinde im Landkreis hat die Kommune einen Klimaschutzmanager angestellt. Und dies beginnt sich auszuzahlen. Die Gemeinde hat auf diesem Gebiet schon viel vorzuweisen und hat sich weitere ehrgeizige Ziele gesetzt. "Unser Ziel ist, dass eines Tages alle mitmachen", sagt Manager Johannes Heberle.

Während landesweit zehn Tonnen Kohlendioxid pro Einwohner ausgestoßen werden, sind es in Althengstett 7,3 Tonnen pro Jahr. "Einsparung bedeutet nicht nur, dass weniger Energie verbraucht werden soll, sondern Strom und Wärme müssen auch effi-zienter verwendet werden", hebt Jürgen Arnold, Sprecher des AK Energie, hervor.

Aufmerksame Zuhörer konnten wertvolle Anregungen mitnehmen. Schon in einem normalen Haushalt kann zum Beispiel durch richtiges Stoßlüften und beim Wäschewaschen mit geringerer Temperatur oder durch das Anbringen eines guten, modernen Wassersparduschkopfs viel Energie eingespart werden.

Auch die Beschaffung stromsparender Elektrogeräte oder das Trocknen der Wäsche im Freien statt im Wäschetrockner lohnt sich. "Was viele nicht wissen: Die Heizungspumpe ist das Haushaltsgerät mit dem höchsten Stromsparpotenzial", sagte Monika Falkenthal von der Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw. Durch den Einbau moderner, effizienter Umwälzpumpen könne viel Energie eingespart werden.

Im Haus Friedhofstraße 33 konnte dann ein zur Energieeinsparung perfekt ausgestattetes Haus besichtigt werden. Neben guter Dämmung und Fotovoltaikanlagen gibt es in diesem Gebäude unter anderem die Wiederverwertung abgesaugter warmer Luft und eine Zisterne, in der Brauchwasser gespeichert werden kann.

Eine wichtige Rolle spielten bei der Veranstaltung die Zahlen 50-80-90. Die Zahl 50 steht für den im Vergleich zum Jahr 2010 angestrebten, um 50 Prozent reduzierten Energieverbrauch. 80 bedeutet, dass bis zum Jahr 2050 rund 80 Prozent der Energie in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energien kommen soll. Die Zahl 90 bedeutet schließlich, dass es das Ziel ist, 90 Prozent weniger Emission von Treibhausgasen zu erreichen. Die Kommune Althengstett hat sich als Nahziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 rund 26 Prozent weniger Treibhausgas zu produzieren.