Für viele Kinder war der erste Blick durch ein Mikroskop faszinierend. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder lernen Flora und Fauna ihrer Heimat kennen / Rollendes Naturschutzlabor macht wieder einmal in Althengstett Station

Von Bettina Bausch

Althengstett. "Nur was man kennt, kann man auch schützen", sagt die ehrenamtliche Betreuerin Raija Hommel von der Ortsgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Sie weiß genau, das es für Kinder immer ein ganz besonderes Erlebnis ist, wenn das große Ökomobil in ihrer Heimatgemeinde zu Gast ist. Jetzt machte das rollende Naturschutzlabor im Rahmen des Sommerferienprogramms der Gemeinde Althengstett unweit          des           Sportge-ländes "Köpfle" Station. "Wir wollen die Neugier der Kinder wecken und Zusammenhänge begreifbar machen", so Diplombiologe Daniel Baumgärtner, der im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe seit nunmehr zehn Jahren mit dem Ökomobil durchs Land tourt.

Eine muntere Schar von sechs- bis zehnjährigen Kindern nahm das kostenlose Angebot wahr und kam trotz der nasskalten Witterung hinauf zum "Köpfle". Hier konnten die wissbegierigen Knirpse dann einiges erleben. Neben Spiel und Spaß rund um das interessante Themenfeld galt es, in Gruppen auszuschwärmen. Dabei erhielten die kleinen Forscher eine klare Aufgabenstellung. Sie sollten zwei blühende Pflanzen, etwas Altes, etwas Tolles, möglichst eine Tierspur sowie "etwas Unnützes" mitbringen. Mit letzterem war alles Weggeworfene gemeint, das nicht in den Wald gehört und für die Tiere schädlich sein kann, wenn es gefressen wird. Alle Mitbringsel der Kinder wurden altersgerecht besprochen und erklärt.

Kleine Zecke wird riesiges Ungeheuer

An Tischen, die mit Mikroskopen und Nachschlagewerken ausgestattet waren, wurde eifrig nach den Namen der gefundenen Kleinlebewesen und Pflanzen gesucht.

Für viele Kinder war der erste Blick durch ein Mikroskop spannend und faszinierend. Die Kleinen staunten nicht schlecht, als sie in der vielfachen Vergrößerung sahen, dass selbst in einer unscheinbaren Baumrinde zahlreiche Kleinlebewesen beheimatet sind und dort genügend Nahrung finden.

Eine kleine Zecke wurde von Baumgärtner auf die Leinwand projiziert und war plötzlich ein riesiges Ungeheuer. Ein Riechtest an der Wurzel einer wilden Möhre zeigte den kleinen Forschern, dass der Wald schon in der Steinzeit für die damaligen Sammler und Jäger Nahrung bereithielt. Auch über das Leben der großen Waldtiere erfuhren die Kinder jede Menge. So zum Beispiel, dass es pflanzen- und fleischfressende Tiere gibt und manche Lebewesen bei Tag und andere nur in der Nacht aktiv sind.

Für die Kinder gab es immer wieder Aha-Erlebnisse. "Hat die viele Beine" staunte die sechsjährige Rebekka bei der Betrachtung einer Spinne. Und der siebenjährige Marco fand die faszinierende und interessante Veranstaltung am Ende "ganz toll".