Der Geiger Michael Grube tritt morgen Abend in Neuhengstett auf. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Geiger Michael Grube kommt erneut nach Neuhengstett / Während einiger Stücken wird Lyrik vorgetragen

Althengstett-Neuhengstett. Michael Grube kommt als weltbekannter und weltgereister Geiger nun zum zweiten Mal in den Nordschwarzwald. Er knüpft an Auftritte an im Paracelsus-Krankenhaus Unterlengenhardt, in Bad Wildbad, der St. Aureliuskirche Hirsau und vor zwei Jahren in Neuhengstett.

Mit vier Jahren begann Grube Geige zu spielen, unterrichtet von seinem Vater, dem Geiger Max-Ludwig Grube. Sicher erbte er auch Musikalität von seiner Mutter, der Pianistin Helen Grube.

Studien führten ihn später zu den berühmten Geigenprofessoren Max Rostal (Köln und Bern), Ivan Galamian (New York) und Henryk Szeryng (Paris und Mexico-City).

Grube studierte auch Musikwissenschaft und Komposition. Er ist weltweit konzertierend unterwegs, meist solistisch. Daneben leitet er auch Meisterkurse für Violine. 2003 wurde er in Großbritannien im Fach Violine zum "Musiker des Jahres" gewählt.

"Wir sind froh", sagt Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin, "dass durch die Vermittlung von Pfarrer David Friedrich Elsäßer Michael Grube in Neuhengstett nun erneut zu Gast ist. Nach den guten Erfahrungen mit dem ersten Konzert sind wir umso mehr der Überzeugung, dass unsere Kirche Raum für vieles bietet – auch für so ein besinnliches Konzert am Herbstbeginn."

Das Solo-Konzert spielt Grube auf einer Violine von Niccolo Amati (Cremona) aus dem 17. Jahrhundert am morgigen Donnerstag, 1. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Waldenserkirche Neuhengstett. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten.

Das neue Programm des Geigers hat drei Besonderheiten. Zum einen enthält es neue Stücke von Johann S. Bach, Max-Ludwig Grube, Gerhard Track, Joan Manen und Sergej Prokofjew. Zum anderen wird Friedrich David Elsäßer zu einigen Stücken als "Klangrede" Lyrik vortragen. Als dritte Besonderheit spielen Grube mit Elsäßer (zweite Violine) und Eckart Frowein (Klavier beziehungsweise Basso Continuo) das Konzert in d-moll von Bach für zwei Violinen (BWV 1043).

Pressestimmen betonen immer wieder die hohe Sensibilität Grubes, mit der er den inneren Gehalt der vorgetragenen Werke differenziert erfasst und präsentiert. Da sind dann neben kräftigen, vor Lebensfreude sprühenden Passagen auch gleichsam ätherisch im Raum schwebende, leise verhauchende Töne zu vernehmen. Elsäßer – selber Musiker – meint: "Michael Grubes Spiel ist gekennzeichnet durch eine große meditative Konzentration, die spätestens bei Werken von Johann Sebastian Bach spüren lässt, dass es Sinn macht, dem in einer Kirche zu lauschen. Selten kann man diese Musik in einer so verinnerlichten Weise hören wie von Michael Grube. Mit einem Wort von Beethoven gesagt: ›Nur was von Herzen kommt, kann zu Herzen gehen‹."