Bei der Indianerwoche der Lebenshilfe im Garten der Begegnungs­stätte in Neuhengstett überbrachte das Organisationsteam des Kindersachenmarktes Simmozheim eine Spende von 1000 Euro. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Spiel- und Spaßangebote der Lebenshilfe rund um zwei Tipis / Simmozheimer Basarteam spendet 1000 Euro

Von Annette Selter-Gehring

Althengstett-Neuhengstett/Simmozheim. "Zischende Schlange", "Schräger Vogel", "Wilder Puma", "Starker Traktor" oder "Sanfte Weide" waren nur einige der Fantasienamen der 22 Kinder, die an der Indianerwoche der Lebenshilfe Calw teilnahmen.

Zwei große Tipis, Kochen am Lagerfeuer, Süßigkeiten aus dem Indianerkiosk sowie Spiel- und Bastelangebote rund ums Dasein der Rothäute erlebten Jungen und Mädchen mit und ohne Behinderung im Garten des Lebenshilfehauses in Neuhengstett. Einmal im Jahr geht es zum Indianerleben ins Freie. "Fast alles findet in diesen Tagen draußen statt", sagt Christina Stein, Leiterin der Begegnungsstätte der Lebenshilfe Calw. Lediglich die sanitären Anlagen werden im Haus genutzt. Wenn die Kinder morgens bereits in ihren selbst gebatikten, bunten Indianer-T-Shirts ankommen, gibt es als erstes eine bunte Kriegsbemalung und wird der Federschmuck auf den Kopf gesetzt.

Die beiden großen weißen Tipis, in denen die Kinder spielen oder ausruhen können, Geschichten vorgelesen werden und einmal auch eine Nacht verbracht wird, prägen das Ambiente in dem idyllischen Garten mit seinen Schatten spendenden Bäumen. "Wir genießen das freie und wilde Leben. Hier darf man dreckig werden und das machen, wozu man Lust hat", erzählt Stein. Regeln, an die sich alle halten müssen, gibt es natürlich trotzdem.

Ein Indianerbuch, das jedes Kind angelegt hat, dokumentiert mit Fotos, selbst gemalten Bildern und Texten, "wie wir immer wilder werden", so Stein, die den Kopfschmuck des Häuptlings trägt und für die die Indianerwoche zu den Höhepunkten im Jahr zählt. Selbst das Essen orientiert sich an Indianergewohnheiten. Kartoffelecken, Waffeln aus Maismehl und Indianerpizza stehen auf dem Speiseplan. Und wer im Kiosk Süßigkeiten einkaufen möchte, der muss erst nach den im Sand versteckten Schätzen in Form von Muscheln graben, die dann als Zahlungsmittel eingesetzt werden können.

Besuch von freundlich gesinnten "Bleichgesichtern" bekamen die Indianer auf Zeit am Dienstagnachmittag. Das Organisationsteam des Kindersachenmarktes Simmozheim hatte einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro für die Lebenshilfe dabei. "Das Geld können wir gut für die inklusiven Angebote im Kinder- und Jugendbereich brauchen", äußert sich Stein. Rund 50 Frauen engagieren sich in Simmozheim, um zweimal jährlich den Kindersachenmarkt auf die Beine zu stellen. So viel Frauenpower sorgt nicht nur dafür, dass der große Ansturm an Verkäufern und Käufern rund um die Märkte bewältigt werden kann. Das Team ist nicht zuletzt für Neubürger eine gute Gelegenheit, Anschluss zu finden und Kontakte in der Gäugemeinde zu knüpfen.

"Uns ist es wichtig, dass der Erlös unserer Märkte jeweils regionalen Projekten für Kinder zugute kommt", sagt Nadja Derer vom Team des Kindersachenmarktes, die gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen immer auf der Suche nach entsprechenden Initiativen und Angeboten ist, die unterstützt werden können. So wurden in der Vergangenheit bereits das Kinderhospiz im Kreis Böblingen und das Nagolder Präventionstheater "Zartbitter" mit Spenden bedacht.

Der nächste Kindersachenmarkt in Simmozheim findet bereits am Freitag, 25. September, ab 18 Uhr in der Geißberghalle statt.