Im Althengstetter Jugendhaus hatten die Rapper und ihre Zuhörer viel Spaß. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Erwachsene leisten Starthilfe / Technische Panne gefährdet Konzert / Fördergelder sind beantragt

Von Bettina Bausch

Althengstett. Sie haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Die jugendlichen Rapper aus Althengstett und Calw möchten nämlich dem Jugendhaus der Gäu-Gemeinde mit Benefizkonzerten zu einem Tonstudio verhelfen. Ein erster Schritt wurde getan. Mit einem mitreißenden Auftritt von Jungrappern, die von erfahrenen älteren angeleitet werden.

"Die Jugendlichen sind auf mich zugekommen und haben mir von ihrer Musik erzählt. Damit sie auch Bühnenerfahrung bekommen, dachte ich an Auftritte in unserem Jugendhaus", so Sozialarbeiterin Olivia Possart. Voraussetzung sei gewesen, dass die Jugendlichen alles selbst organisieren und im Gegenzug Unterstützung vom Jugendhaus erhalten.

Dass es dann gleich zu Beginn eine technische Panne gab, die zunächst die Durchführung des Konzerts völlig in Frage stellte, fand die Sozialpädagogin nicht so schlimm. Possart sah das Ganze vor allem unter pädagogischen Gesichtspunkten. "Gar nicht schlecht, da lernen sie gleich, wie man sich bei Problemen helfen kann. Das ist ›Learning by doing‹", meinte sie schmunzelnd. Auch dass junge Erwachsene jüngeren Rap-Neulingen Starthilfe leisten und etwas beibringen, findet sie beachtlich.

Als dann schließlich eine Ersatzmusikanlage beschafft worden war, ging im Jugendtreff schnell die Post ab. Es wurde gerappt, was das Zeug hielt. Die Stimmung im Raum stieg beim aufmerksamen Lauschen auf den intensiven Sprechgesang, der äußerst vehement war und oft in Reimen vorgetragen wurde. Die jungen Rapper hatten sich natürlich alle originelle Künstlernamen ausgedacht. Diese reichten von "Spotlight" über "Gypsy" bis zu "Bozzo" oder "B-Legend".

Die Darbietungen erfolgten teils in deutscher, teils in englischer Sprache und wurden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vorgetragen. Neben dem markanten Sprechgesang in mäßigem Tempo präsentierten fortgeschrittene Rapper den "Doublerap" in doppelter Geschwindigkeit.

Auch die Gestik und Mimik der Musikakteure beflügelte die lebendige Performance. Viele Beiträge waren stark emotional geprägt.

Am Ende zeigte sich Jugendhausleiterin Possart mit den Inhalten der Rap-Gesänge äußerst zufrieden. "Das Thema ›Respekt‹ war ein ganz Wichtiges", resümierte sie und blickte optimistisch in die Zukunft.

Fördergelder für das Tonstudio im Jugendhaus würden derzeit beantragt. Die Sozialarbeiterin hofft, dass sich das große Vorhaben in nicht allzulanger Zeit realisieren lässt.