Elke Ruf und Hartmut Weber zeigen eine Styropor-Miniaturausgabe des Pariser Eiffelturms, der im neu für die Schüler angeschafften Schmelzschneider entstand. Unterstützt wurde der Kauf vom GMS-Förderverein. Foto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gemeinschaftsschule an der Kapazitätsgrenze / Improvisationskunst gefragt / Einige Neuerungen

Erst im zweiten Anlauf wurde die Althengstetter Werkrealschule 2014/15 zur Gemeinschaftsschule (GMS). Bis heute hat sich die Bildungseinrichtung so gut entwickelt, dass an eine Erweiterung gedacht werden muss.

Althengstett. Von Anfang an war das dortige Lehrerkollegium vom inhaltlichen Konzept der neuen Schulart überzeugt. Mit großem Teamgeist wurde an der Umsetzung des Konzepts für die neue Art des Lernens gearbeitet. Am Montag beginnt für 671 Schüler und 66 Lehrer an der Althengstetter GMS wieder der Unterricht. Bei den Fünfern ist die Einrichtung dreizügig.

Etwas in Sorge waren Weber und Ruf zuerst wegen der Lehrerzuteilung durch das Schulamt, zumal die Klassen fünf bis sieben von jeweils Klassenlehrern betreut werden. Und in der Ottenbronner Grundschule haben drei von vier Lehrkräften die Einrichtung verlassen. Weber und Ruf sind jedoch zufrieden.

"Wir sind räumlich an unserer Kapazitätsgrenze angelangt, und die Nachmittagsbetreuung macht die Situation nicht einfacher", sagten Schulleiter Hartmut Weber und seine Stellvertreterin Elke Ruf im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die GMS sei beliebt, weil die verschiedenen Bausteine wie Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen sowie Kreativ- und Sportangebote individuell gewählt werden können. "Keiner ist da so flexibel wie wir. Bei uns wird jeder Schüler zwischen 7 und 17 Uhr optimal auf die jeweilige familiäre Situation abgestimmt betreut", betonte der Rektor. Allein in der Grundschule in Ottenbronn seien es täglich 15 bis 20 Jungen und Mädchen, die am Lernort ihr Mittagessen einnehmen sowie künstlerische oder sportliche Angebote nutzen.

Gemeinde hat offenes Ohr

Die Gemeinde als Träger der Einrichtung habe in puncto Erweiterung ein offenes Ohr, berichten Weber und Ruf. Bis es soweit sei, müsse man sich anderweitig behelfen und nach geeigneten Übergangslösungen suchen. Zwei Werkrealschulklassen seien beispielsweise in Räumen der Grundschule untergebracht.

Improvisieren muss die GMS, genauso wie die Realschule, weiterhin beim Sportunterricht, weil sich die Fertigstellung des Gerhard-Schanz-Sportzentrums verzögert (siehe weiterer Beitrag auf dieser Seite).

Neu ist ab 2017/18, dass ab Klasse 8 ein Profilfach gewählt werden muss. Technik steht bei allen Schülern auf dem Stundenplan, "als zweites Fach haben wir nach einer Schülerbefragung Sport festgelegt", erläuterte Ruf. In Frage gekommen wären auch Musik oder Kunst. "Wir wollen das technische Profil stärken und verstärkt Mädchen in den Naturwissenschaften fördern", ergänzte sie.

Eine weitere Neuerung: Auf Gymnasialniveau gibt es im neuen Schuljahr pro Woche und Fach zwei Lehrerstunden mehr. Selbige wurden auch für den Unterricht mit Flüchtlingskindern zugeteilt. Eine weitere große Herausforderung ist die Inklusion. Ab Montag werden vier Hörgeschädigte Kinder von Fachsonderschullehrkräften an der GMS unterrichtet.

Die neuen Fünftklässler der GMS und der Realschule werden am kommenden Dienstag mit einer Aufnahmefeier ab 9 Uhr in der Althengstetter Festhalle begrüßt.