Der Verwaltungsaufwand für Gemeinden bei der Flüchtlingsregistrierung sowie der Datenbearbeitung nimmt zu. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Verwaltung: Personal im Rathaus stößt vor allem wegen Administration an Grenzen

Von Marion Selent-Witowski

Althengstett. Momentan leben rund 130 Flüchtlinge in Althengstett. Bis Jahresende sollen es 210 sein, im nächsten Jahr kommen voraussichtlich weitere 170 dazu. Das schafft nicht nur erhebliche Kosten, weil für eine adäquate Unterbringung der Asylsuchenden gesorgt werden muss, sondern bringt auch die Rathausmitarbeiter an ihre Grenzen. Deshalb stimmte der Althengstetter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag der Verwaltung zu, einen Flüchtlingsbeauftragten einzustellen.

Die vielseitigen Aufgaben im administrativen und auch im sozialen Bereich für die Unterbringung sowie dauerhafte Integration der Flüchtlinge nehmen die zuständigen Rathausmitarbeiter, allen voran Hauptamtsleiter Friedrich Maier-Nagel, arg in Anspruch. Mit dem vorhandenen Personal könne die Arbeit nicht mehr zufriedenstellend bewältigt werden, "und vieles andere bleibt bei uns liegen", sagte der Amtsleiter in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Für den Bereich Flüchtlinge wird deshalb nun eine auf drei Jahre befristete 50-Prozent-Stelle geschaffen. Der im Haushaltsplan 2016 entsprechend eingetragene Sperrvermerk wurde vom Gemeinderat aufgehoben. Die Verwaltung will sich um Fördermittel bemühen, die das Land Baden-Württemberg für die Schaffung solcher Stellen gewährt.

Mit der Registrierung sei es nicht getan, sagte Maier-Nagel im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die Datenpflege sei aufwendig. Es gehe beispielsweise um Namensänderungen oder darum, einen anerkannten Asylsuchenden für gemeinnützige Arbeit zu verpflichten. Das alles sei mit viel Bürokratie verbunden. "Es ist nicht so, dass wir es nicht gerne machen. Wir wollen aber verlässlich für Menschen in Not arbeiten", so Maier-Nagel. Das sei mit der jetzigen Personalausstattung nicht zu machen.