Bei der Weiterentwicklung Althengstetts sollen möglichst zuerst die Baulücken in den Ortsteilen geschlossen werden. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Althengstett soll wachsen

Althengstett. Die Gemeinde Althengstett möchte sich mittelfristig weiterentwickeln. Darin sind sich in der Gäugemeinde Gemeinderat und Verwaltung einig. Der Weg dorthin war Bestandteil einer Beratung in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause.

Fachbüro mit Konzept beauftragt

Um richtungsweisende Antworten zu erhalten, hat das Ratsgremium jetzt von einem Fachbüro ein Gesamtörtliches Entwicklungskonzept (GEK) erstellen lassen. Das Gremium beschloss nun, dieses GEK bei künftigen Planungen und Vorgehensweisen in der Kommune zu beachten sowie in den nächsten Jahren Zug um Zug umzusetzen.

"Das GEK ist das Planungsinstrument der Gemeinde und Voraussetzung für die Aufnahme in verschiedene Förderprogramme des Landes", unterstrich Bürgermeister Clemens Götz. Nachdem in den vergangenen Jahren in den Ortsteilen Althengstett und Ottenbronn die Zentren attraktiv gestaltet worden waren beziehungsweise derzeit noch fertiggestellt werden, richtet sich der Fokus des Ratsgremiums jetzt auf die Gestaltung der Ortsmitte von Neuhengstett. Besonders im Blick hat es dabei die Aktivierung im öffentlichen Raum, die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum und die Sicherung der Nahversorgung.

Zu diesem Zweck wurde eigens ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für Neuhengstett auf den Weg gebracht, damit rechtzeitig eine Aufnahme in ein Förderprogramm der städtebaulichen Entwicklung erfolgen kann.

"Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg prognostiziert für die nächsten Jahre einen leichten An- stieg der Einwohnerzahlen durch Wanderungsgewinne", heißt es im GEK. Auch sieht das Büro durch die Inbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn einen wesentlich stärkeren Anschluss an die Wirtschaftsregion Böblingen/Sindelfingen/Stuttgart gewährleistet. "Es ist zu erwarten, dass die Entwicklung Althengstetts hierdurch langfristig an Dynamik gewinnt", resümiert die mit der Untersuchung der Gemeindeentwicklung beauftragte Firma.

Schwerpunkt in den drei Ortsteilen wird die "Innenentwicklung zur Stärkung der Ortskerne" sein. Dazu sollen hauptsächlich die Nutzung von Leerständen und die Schließung innerörtlicher Baulücken dienen. "Da der Wohnungsbedarf in Althengstett nicht allein durch die Innenentwicklung gedeckt werden kann, stehen in den Ortsteilen Neubauflächen als Arrondierung der bestehenden Siedlungsfläche in der Prüfung", so die Planer. Ziel sei es, den Zuzug junger Familien zu ermöglichen. Priorität müssten dabei die Erschließung der Baugebiete Brunnenstraße in Neuhengstett und des Gebiets Stuttgarter Straße in Althengstett sein.

"Die Ausarbeitung zeigt, was in den vergangenen 25 Jahren bei uns schief lief", unterstrich Gemeinderat Philipp Jourdan. Dies mochte sein Ratskollege Hartmut Weber so nicht stehen lassen. Die früheren Entscheidungen im Baubereich seien aus dem damaligen Zeitgeist heraus geschehen, betonte er. "Zukünftig müssen wir mehr auf Geschosswohnraum und den Bau bezahlbarer Wohnungen achten", hob Lothar Kante hervor.

An nutzbaren Gewerbeflächen mangelt es derzeit. Deshalb soll eine Standortuntersuchung klären, welche Fläche das größte Entwicklungspotenzial besitzt.