Kinder mit und ohne Handicap haben derzeit im Piratencamp der Lebenshilfe viel Spaß. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Spannendes Piratenprojekt begeistert kleine Freibeuter / Am Samstag wird bei Lebenshilfe Abschiedsfest gefeiert

Von Bettina Bausch

Althengstett-Neuhengstett. Weil in der derzeit laufenden Piratenwoche im Begegnungshaus der Lebenshilfe ein Haufen "wilder Kerle" angeheuert sind, ist Abenteuer und Spaß vorprogrammiert.

"Wer will wilde Piraten sehen, der muss zu uns Kindern gehen. Leinen los, Leinen los, das Segel bläst sich auf so groß". Dieses und viele andere fetzige Piratenlieder singen die rund 20 Kinder begeistert, die sich im Domizil der Calwer Lebenshilfe in Neuhengstett eingefunden haben. Die Freude der kleinen Freibeuter ist deshalb so groß, weil sie eine ganze Woche lang Piraten sind und dabei viel Spannendes erleben.

Natürlich haben die begeisterten Kleinen sich inzwischen auch typische Namen ihrer Vorbilder zugelegt und heißen jetzt Klaus Störtebeker, Kaptain Rauhbein, Einbeiniger Joe oder Sir Francis Drake. "Wenn es möglich ist, werden wir uns die ganze Woche im Freien aufhalten", sagt Lebenshilfe-Mitarbeiterin Sabine Schneider.

Das ansprechende Ambiente im großen Garten ist dazu ideal: Ein imposantes Piratenschiff wurde im vorigen Jahr mit viel Eigenleistung auf einer Sandfläche erbaut, ein typisches Indianerzelt ist aufgestellt, und ein uriger Backofen im Freien hilft bei der Verpflegung. Die Kinder tummeln sich auf dem Gelände und sind bester Stimmung.

Ein Blick in das Programm zeigt, dass auch spannende Aktivitäten eingeplant sind. Dazu gehören neben gemeinsamem Singen und das Hören von Piratengeschichten das Designen von Piraten-T-Shirts. Außerdem werden Lampen gebaut und Luftballonboote gebastelt, die später auf dem Wasser eines Baches schwimmen können.

Auch ein Ausflug ist eingeplant. "Am Mittwoch fahren wir zu den sieben Weltmeeren", strahlt die kleine Chiara. Dabei handelt es sich um eine Fahrt mit dem Neckarschiff, bei dem die wilden Kerle echtes Wasser unter dem Kiel haben werden. Dann wird auch die ein oder andere Flaschenpost auf die Reise geschickt. "Am Freitag machen wir uns mit einer Schatzkarte auf in den Wald. Dort gibt es eine Schatzsuche mit kniffligen Piratenaufgaben", blickt Organisatorin Schneider voraus.

Heute sind die Kinder jedoch vor allem im Garten unterwegs. Gerade werden sie zum Essen in ein Tipi gerufen. Doch es gibt weder Messer noch Gabel: Hähnchenkeulen und "Wilde Kartoffeln" werden natürlich nach Piratenart mit bloßen Händen gegessen. Auch fehlen Flaschen mit Getränken. Aber das ist kein Problem, denn Tee oder Wasser mit Sirup fließen aus großen Fässern direkt in die Becher der kleinen Piraten.

Am Samstag wird zusammen mit den Eltern noch ein zünftiges Piratenfest gefeiert. Die Teilnehmer am Camp werden zum Abschluss eine Urkunde erhalten, auf der ihnen echte Piratenqualitäten bestätigt werden. "Das Ziel unseres Teams von sieben Mitarbeitern ist es, dass die Kinder Spaß haben und die Gemeinschaft gestärkt wird", resümiert die Camp-Leiterin.