Freuen sich über eine Verbesserung der Mülltrennung durch einen Aktionsplan (von links): Brigitte Weber, Kati Öfinger-Hellwich, Manfred Rose, Frank Hellwich und Richard Dipper. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Aktionsplan zur Mülltrennung

Von Bettina Bausch

Er soll das Zusammenleben der Flüchtlinge mit ihren deutschen Nachbarn erleichtern: ein Aktionsplan, der die in Ottenbronn lebenden Asylbewerber mit der örtlichen Mülltrennung vertraut macht.

Althengstett-Ottenbronn/Neuhengstett. Mitarbeiter des Ortsgruppe Ottenbronn des Althengstetter Arbeitskreises Asyl haben einen Weg gefunden, wie man Asylbewerbern die hier übliche Mülltrennung vermitteln kann. Kati Öfinger-Hellwich und Frank Hellwich machten sich Gedanken darüber, weil von Dorfbewohnern festgestellt worden war, dass die Neuankömmlinge den gesamten anfallenden Müll in Säcke steckten und vor ihrer Unterkunft lagerten. Das Ehepaar entwarf Bildsymbole für Müllsortierung. Diese bildhaften Darstellungen wurden mehrsprachig mit kurzen Texten ergänzt und auf die jeweiligen Mülltonnen geklebt. Die Symboltafeln wurde den Flüchtlingen zusätzlich erklärt. Künftig soll auch in Deutschkursen darauf eingegangen werden.

Flyer in mehreren Sprachen verfasst

Der Ottenbronner Ortsvorsteher Richard Dipper freut sich indes über das große Engagement der Bürger. Auch darüber, dass Ortschaftsrat Manfred Rose einen Flyer in mehreren Sprachen entwickelt hat, der wichtige Angaben zu Behörden, Ärzten, Apotheken, den Verkehrsanbindungen und vieles andere enthält.

In Neuhengstett wurde die Flüchtlingsproblematik am Donnerstagsabend im Rahmen einer Ortschaftsratsitzung thematisiert. Im ehemaligen "Rössle" (wir berichteten) ist inzwischen eine gewise Entspannung festzustellen. Acht der ursprünglich 34 vorgesehenen Asylbewerber sind nicht in das Haus eingezogen, so dass es jetzt in dieser Notunterkunft nicht ganz so eng zugeht.

Hilfe bei Pannen und Alltagsproblemen

Ortschaftsrat Claus Adam und eine weitere engagierte Bürgerin schauen jeden Tag in der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen "Rössle" vorbei und helfen dabei, Alltagsprobleme und Pannen auszuräumen.

"Der Sprachunterricht läuft gut. Wir haben ein Angebot für alle", freut sich Gemeinderätin Ute Steinheber von der Ortsgruppe Asyl. In puncto Integration haben die Helfer bereits kleine Erfolge und konkrete Pläne. Zwei Flüchtlinge besuchen die Proben des örtlichen Kirchenchors. Auch möchte man möglichst viele junge Männer über Sportangebote integrieren und so ihrem Leben mehr Struktur geben. Außerdem werden Praktikumsplätze bei Gewerbebetrieben gesucht. Einige der Asylbewerber sind schon in handwerklichen Berufen ausgebildet.

Der Arbeitskreis sucht weitere Ehrenamtliche, die bereit sind, Patenschaften zu übernehmen. Ortschaftsrätin Carmen Muche fragte nach Möglichkeiten einer intensiveren Einbindung der Asylbewerber. "Die Verwaltung ist nicht für die Integration zuständig", stellte Ortsvorsteher Gerhard Dietz klar. Derzeit sei man im Gespräch mit Privatleuten, die der Verwaltung Wohnungen für Flüchtlinge vermieten möchten.