So sieht eine Steuerbordkurve aus voller Fahrt aus. Foto: DLRG

Dritter Platz beim Deutschlandpokal für Motorrettungsschlauchboot-Team aus Althengstett.

Althengstett - Zum ersten Teil des Deutschlandpokals für IRB – Inflatable Rescue Boats, zu Deutsch Motorrettungsschlauchboote – waren 20 Mannschaften aus Deutschland, Belgien und Polen an den Bärwalder See nach Sachsen angereist. Dieser geflutete Braunkohletagebau, der nun der größte Binnensee Sachsens ist, bot ideale Wettkampfvoraussetzungen.

"Allerdings war bei Wassertemperaturen von 16 Grad und starkem Wind der Sprung ins Wasser trotz Neoprenanzug nicht immer ein Vergnügen", sagte die Patientendarstellerin Luisa Kömpf aus der DLRG-Ortsgruppe Althengstett.

"Vier Disziplinen werden derzeit nach dem Regelwerk der International Lifesaving Federation (ILS), dem Weltverband der Wasserrettungsorganisationen ausgetragen. Ziel ist es, einen sich im Wasser befindenden Patienten mit dem Boot schnellstmöglich zu erreichen, diesen aufzunehmen und an Land zu bringen. Je nach Disziplin, muss zusätzlich ein schwimmerischer Einsatz erfolgen oder es müssen dabei gar mehrere Patienten aufgenommen werden", erläuterte die Mannschaftsführerin Heike Wolf.

Im Vordergrund dieses Wettkampfs stand nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch die Perfektionierung der unterschiedlichen Rettungstechniken. Den Zuschauern sollte verdeutlicht werden, "dass ehrenamtliche Mitarbeit im Rettungsdienst Leben rettet, professionell ist und Spaß macht", so Jan Hattwig vom DLRG-Landesverband Sachsen, der gleichzeitig auch Organisator dieser Veranstaltung war.

Das freie Training diente dazu, die 30 PS starken Standard DLRG-Motorrettungsboote kennenzulernen, die Abläufe an Bord bei der Patientenaufnahme aus dem Wasser optimal abzustimmen und das Anlanden unter voller Fahrt auf den Strand für alle Wettkampfteilnehmer sicher zu gestalten. Insgesamt mussten in den Vorläufen 14 Starts absolviert werden. Häufig entschied nur ein hauchdünner Vorsprung beim Zieleinlauf am Strand über das Weiterkommen ins Finale.

Im Wettkampf "Team Rescue" lieferten die Althengstetter mit ihrem Partnerteam aus Dresden-Pirna eine solide Leistung ab, die zur Teilnahme am Viertelfinale qualifizierte. Seinen Viertelfinallauf konnte das Team als zweites beenden und zog somit ins Finale ein. Dort traf man auf die seit Jahren etablierten Spitzenteams, denen man sich im Finale aber geschlagen geben musste. "Aber der dritte Platz war sensationell", jubelte Felix Wolf, der als Bootsgast für die Rettung der Patienten aus dem Wasser zuständig ist. Der Althengstetter Bootsführer Thomas Wolf – übrigens ältester Teilnehmer im gesamten Starterfeld – war restlos begeistert. Für das vierte Teammitglied Lara Althaus stand fest: "Nun sind wir bei der Europameisterschaft in den Niederlanden im August 2015 auch mit dabei."

Diese Wettkämpfe sind für die Althengstetter Lebensretter die einzige Möglichkeit, mit diesen Motorbooten zu üben. Die IRB können in Binnengewässern ebenso eingesetzt werden. Allein die Finanzierung der Boote ist für eine auf Spenden angewiesene Rettungsorganisation wie es die DLRG ist, nur schwer zu leisten. Nachdem so gute Wettkampfergebnisse erzielt werden und immer mehr junge Rettungsschwimmer Teil eines IRB-Teams werden wollen, hoffen die Verantwortlichen auf finanzielle Unterstützung durch Sponsoren.

Am 15. August beteiligt sich die DLRG am Kinderferienprogramm der Stadt Calw. Dort bekommen die Jungen und Mädchen einen Einblick in die Arbeit der Retter.