Damit Eltern und Kinder glücklich zusammenleben können, bietet das Althengstetter Familienzentrum Betreuung, Bildung, Beratung und Unterstützung an. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Aus einem zarten Pflänzchen ist ein stattlicher Baum geworden: Das Althengstetter

Aus einem zarten Pflänzchen ist ein stattlicher Baum geworden: Das Althengstetter Familienzentrum hat sich bestens entwickelt. Die Einrichtung wird nun unter die Lupe genommen, um die künftige Entwicklung voranzutreiben.

Das Familienzentrum Althengstett und seine Mitarbeiter stellen sich nach dreijährigem Bestehen der Einrichtung und erweiterten Angeboten der Evaluation. Es geht darum, herauszufinden, ob das Angebot, das von der Einrichtung beziehungsweise deren Mitarbeiter und Netzwerkpartner geplant und durchgeführt wird, zu den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen vor Ort passt, ob Veränderungen notwendig sind und wie eine Weiterentwicklung aussehen kann. Für diesen Prozess nimmt die Einrichtung die Begleitung und Hilfe von "Qualität vor Ort" in Anspruch. Das Programm unterstützt mit sechs Servicebüros in ganz Deutschland 150 Netzwerke für frühe Bildung auf kommunaler Ebene fachlich und methodisch. Im Rahmen des Evaluationsprozesses ist am 15. November von 16.30 bis 20.30 Uhr ein Netzwerktreffen in Althengstett geplant; weitere Infos: www.qualitaet-vor-ort.org.

Althengstett. Mit der Unterstützung und Betreuung von Familien in allen Lebenslagen hat sich die Althengstetter Einrichtung, deren Herzstück fünf Kindertagesstätten sind, in den vergangenen drei Jahren einen Namen weit über die Ortsgrenzen hinaus gemacht. Eine vergleichbare Einrichtung gibt es im Landkreis Calw nicht. Das umfassende, generationenübergreifende Angebot wird gerne in Anspruch genommen: vom Elternfrühstück, über Familienspielnachmittage bis hin zu Frauencafé und Väter-Treffen.

Damit wollen sich Leiterin Charlotte Weik und die Mitarbeiterinnen der Althengstetter Kindertagesstätten aber nicht zufrieden geben und das Zentrum mit Hilfe von außen durch eine Evaluation (siehe "Info") bedarfsgerecht weiterentwickeln. Angebote im Bereich Kinder, Erwachsene und Familien noch besser zu vernetzen und zu etablieren, lautet das große Ziel. Die Bevölkerung wird mit einer Fragebogenaktion gebeten, diesen Prozess zu unterstützen. Diese läuft noch bis 12. Oktober. Es wird versucht, die eingegangenen Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen sowie die weiteren Planung daran zu orientieren.

Angebot wird noch breiter gefächert

"Das Projekt Familienzentrum hat sich rasant entwickelt und in manchen Bereichen verselbstständigt", sagt Franziska Binczik, Leiterin der Kindertagesstätte Nordstraße und Leitungsassistentin im Familienzentrum, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Wie ist der Stand? Wo gibt es noch Stolpersteine? Das sind die Fragen, die uns jetzt beschäftigen", erläutert die Erzieherin. Das Angebot solle noch breiter gefächert werden. Angefangen habe alles mit Kindern bis zu drei Jahren, "Familie ist man aber ein Leben lang", betont Binczik. Die eigenen, älter werdenden Eltern, oder die Begegnung von Jung und Alt seien Themen, denen man sich im Zentrum verstärkt widmen wolle.

Wichtig sei aber auch, dass die Mitarbeiter der Einrichtung eine aktivere Rolle bekommen und sich "noch mehr mit dem Familienzentrum identifizieren", sagt die Leitungsassistentin. Generell sei jeder willkommen, der das Familienzentrum mitgestalten wolle.

In der Zukunftswerkstatt im Januar 2012 wurde der Grundstein für die beliebte Althengstetter Einrichtung gelegt. Dort kam der Gedanke auf, eine Familienberatungsstelle und Begegnungsstätte einzurichten. Nach der Teilnahme der Gäugemeinde am bundesweiten Programm "Anschwung" bildete sich eine Arbeitsgruppe, die das Konzept für ein solches Zentrum vorbereitete. Der Grund: Oft scheuen gerade jene, die Unterstützung brauchen, davor zurück, Beratungs- und Bildungseinrichtungen aufzusuchen. Deshalb sollte in der Gäugemeinde das Angebot zu den Familien kommen.

Heute begleitet die Einrichtung Familien in allen denkbaren Situationen. Sie informiert über Betreuungsangebote und kooperiert mit Vereinen, Kirchen, Schulen sowie der Fachstelle für Frühe Hilfen und dem Fachdienst für Erziehungspartnerschaft. Hauptaufgabe ist es, bei der Vereinbarkeit von Familie sowie Beruf unterstützend zu wirken und jungen Paaren Mut zum Kind zu machen. Frühe Beratung und Information stehen im Mittelpunkt. Träger der Einrichtung ist die Gemeinde. Das Büro befindet sich im Kindergarten in der Fronäckerstraße. Beim Leitungsteam und dem Beirat laufen die Fäden zusammen.