Der Rettungsschwimmer, der sich aus dem Helikopter abseilt, befindet sich im Anflug. Fotos: DLRG Foto: Schwarzwälder-Bote

DLRG: Althengstett übt mit Seenotrettern sowie Marine

Althengstett. Während ihres zweiwöchigen ehrenamtlichen DLRG-Rettungswachdienstes an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern in Prerow nahmen vier Althengstetter Rettungsschwimmer an verschiedenen anspruchsvollen Einsätzen teil.

Schwimmer abgesichert

So unterstützten sie die DLRG-Kameraden bei der Absicherung des 22. Wismarbucht-Schwimmens über dreieinhalb Kilometer von der Insel Poel ans Festland und begleiteten die Wettkampfteilnehmer sicher mit ihren Rettungsbooten ins Ziel. Höhepunkt war die Teilnahme an einer internationalen Seenotrettungsübung in der Prerow-Bucht. Simuliert wurde eine Havarie, bei der ein Passagierschiff vermeintlich gesunken war und mehrere Personen mit unterschiedlichen Verletzungen in einer Rettungsinsel oder im Wasser trieben.

Die Helfer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren mit dem Seenotkreuzer "Theo Fischer" und den Seenotrettungsbooten "Zander" und "Barsch" im Einsatz. Unterstützt wurden die DGzRS-Einheiten von einem Rettungskreuzer der Marinehjemmeværnet der dänischen Marine sowie einem SeaKing- Helikopter der Bundeswehr.

Die verunglückten Personen wurden auf der Rettungsinsel gesichtet und mit den Seenotrettungsbooten oder auf Wunsch mit dem Helikopter der Bundeswehr in Sicherheit gebracht. "Der große Rotor des SeaKing-Helikopters erzeugte eine riesige Wassergischt. Ich kam mir vor wie in einer Waschanlage", erzählt die begeisterte Patientendarstellerin auf der Rettungsinsel, Katja Wolf.

Wellen machen Probleme

Nach dem Transport zu den großen Search-and-Rescue- Einheiten der dänischen Marine und der DGzRS wurde eine erste medizinische Behandlung vorgenommen, bevor durch die Seenotrettungsboote und die kleinen DLRG-Rettungsschlauchboote der Weitertransport an Land anstand. "Die Patientenübernahme bei Seegang von einem Seenotrettungskreuzer auf mein kleines Boot weit draußen auf der Ostsee stellte eine Herausforderung dar", sagte der DLRG- Bootsführer und Ausbilder für den Wasserrettungsdienst, Thomas Wolf. "Zusammen mit meinem Bootsgast Felix Wolf, der ebenfalls Sanitäter ist, konnten wir während der ruppigen Bootsfahrt zum Strand den Patiententransport sicherstellen."

An Land wurde in einem Zelt eine Patientenbetreuung und Versorgung eingerichtet, welche die Übergabe an den landgebundenen Rettungsdienst darstellte.

Unter viel Beifall der zahlreich auf der Seebrücke erschienen Zuschauer führten die Althengstetter mit ihrem Team eine Rettungsübung vor. "Das war ein gutes Training unseres Teams für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft Rescue 2016 im niederländischen Noordwijk", so Felix Wolf.

Urkunde überreicht

"Die Unterstützung insbesondere durch erfahrene Rettungsschwimmer aus dem Binnenland ist für uns an der Küste enorm wichtig", sagte der Vorsitzende der Prerower DLRG-Ortsgruppe, Uwe Jahn. Dies würdigte Jahn anlässlich der Übergabe der Ehrenurkunde für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement im Zentralen Wasserrettungsdienst, die er im Auftrag des Präsidenten der DLRG, Hans- Hubert Hatje, an Thomas Wolf übergab.

"Sechs weitere Althengstetter Rettungsschwimmer, teilweise auch schon länger als zehn Jahre im Einsatz an der Küste, leisteten in ihrer Ferien- und Urlaubszeit ehrenamtlichen Rettungswachdienst in Travemünde bei Lübeck sowie bei unserer langjährigen Partnerortsgruppe in Hasselberg in der Nähe von Kappeln", ergänzte Thomas Wolf. Er ist als Ausbilder und Prüfer für den Wasserrettungsdienst für die Fachausbildung im Bezirk Calw zuständig.