Zahlreiche Spiele hatten die Feuerwehrangehörigen für die Kinder vorbereitet. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr macht Kinder mit Tätigkeit vertraut

Von Annette Selter-Gehring

Althengstett. Spiel und Spaß standen rund ums Feuerwehrgerätehaus in Althengstett auf dem Programm beim Ferienprogramm. Jugendleiter Max Weber, der stellvertretende Abteilungskommandant Tino Unmüßig sowie ihr Team hatten für die rund 60 Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren ein unterhaltsames Programm rund um die Feuerwehr vorbereitet.

Für die Teilnehmer gab es in den drei Stunden viel auszuprobieren und zu erleben. Zu den Höhepunkten gehörte die Vorführung einer Fettexplosion, die, so warnten die Feuerwehrmänner die Kinder, bei unvorsichtigem Umgang mit heißem Fett im Haushalt drohen kann. Es konnten die Fahrzeuge und Ausrüstungen der Wehr begutachtet werden, und natürlich war das durchdringende Signal des Martinshorns im Laufe des Nachmittags mehrfach zu hören. Rund um das Gerätehaus hatte die Wehr Spiel- und Wettkampfstationen aufgebaut, die die Kinder in Gruppen durchliefen. Zielspritzen mit einem Feuerwehrschlauch, Schwamm- und Dosenwerfen, Wasserbomben zerschlagen, Wassertragen und ein Hindernislauf in voller Feuerwehrmontur mit Helm gehörten dazu. Am Ende gab es nur Gewinner. Der Erfolg wurde in der Fahrzeughalle mit Würstchen vom Grill und Getränken gefeiert.

Fast alle Kinder zeigen ein großes Interesse an der Arbeit der Feuerwehr. "Welcher kleine Junge träumt in seinem Leben nicht einmal davon Feuerwehrmann zu werden?", so Abteilungskommandant Florian Weber. Zwischen dieser Begeisterung und der tatsächlichen Bereitschaft, sich zum Feuerwehrmann ausbilden zu lassen, und über viele Jahre im aktiven Dienst zu engagieren, klafft jedoch eine Lücke. Mit einer Mannschaftsstärke von 69 Aktiven ist die Feuerwehr Althengstett-Neuhengstett und Ottenbronn derzeit gut aufgestellt, aber auch auf regelmäßigen Zuwachs angewiesen. "Die Tagesverfügbarkeit der Mannschaft ist für viele Wehren ein Problem", so Florian Weber. Während der Beitritt von Quereinsteigern, die als Erwachsene zur Feuerwehr stoßen, eher die Ausnahme ist, baut die Althengstetter Wehr auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen. In der Jugendfeuerwehr trifft sich derzeit eine Gruppe von 15 Jungen und zwei Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren alle zwei Wochen montags von 18 bis 20 Uhr. Die geschulten Jugendbetreuer sind selbst Feuerwehrmänner, die nicht nur feuerwehrspezifische Aktionen durchführen und Inhalte vermitteln. Kameradschaft, Spaß und gemeinsame Erlebnisse, wie das Programm "24 Stunden wie bei der Berufsfeuerwehr" gehören ebenso dazu.

Wie in vielen anderen Freizeit-, Vereins- und ehrenamtlichen Bereichen, bleiben nicht alle dabei. "Im Schnitt treten jedes Jahr ein bis zwei von der Jugendwehr in die Erwachsenenwehr über, machen die Grundausbildung und besuchen weitere Speziallehrgänge", so Weber, dessen Wurzeln ebenfalls in der Jugendwehr liegen. Er weiß, wer sich dafür entschieden hat, Feuerwehrmann oder -frau zu sein, hat eine Aufgabe fürs Leben gefunden.