Der amtierende, komplette Vorstand des Heimatgeschichtsverein "Bourcet" Neuhengstett, hinten links der Vorsitzende Sebastian Oppelt. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Museum und Wanderwege locken Interessierte an

Althengstett-Neuhengstett. Es könnte ein spannendes Jahr werden für den Heimatgeschichtsverein "Bourcet" Neuhengstett (HGV). Einerseits geht der Ausbau des Waldensermuseums in die entscheidende Umsetzungsphase, andererseits stehen auch vereinsintern einige Neuerungen auf dem Programm.

720 Museumsbesucher

Insgesamt erlebt der HGV aktuell so etwas wie einen kleinen Boom, berichtete Vorsitzender Sebastian Oppelt während der Hauptversammlung. So seien beispielsweise 2016 mit rund 720 Besuchern deutlich mehr Interessierte im Museum gezählt worden als sonst in durchschnittlichen Jahren, wenn üblicherweise nur bis zu 500 Besuchern zu den angebotenen Führungen kämen.

Vor allem überregional erfreue sich Neuhengstett mit seiner Waldenser-Geschichte zunehmend wachsender Aufmerksamkeit. So kämen Besucher bis aus Esslingen oder Nürtingen ins Gäu, um sich über die einzigartige Siedlungsgeschichte der Waldenser zu informieren. Auch der Hugenotten- und Waldenserpfad, der als Wanderweg von Calw her Neuhengstett erreiche und beispielsweise von der Calwer Touristik offensiv vermarktet werde, bringe zusätzliche Besucher und Neugierige in den Ort – dem man, so auch der zweite HGV-Vorsitzende Dieter Rapp in seinem Rechenschaftsbericht, mit neuen zusätzlichen Hinweisschildern und Markierungen Rechnung trage.

Rapp wusste zudem auch ganz aktuell zu berichten, dass im Waldensermuseum im kommenden April das erste Mal eine standesamtliche Trauung stattfinden werde. Dies sei möglich, seit das Museum im vergangenem Jahr von der Gemeindeverwaltung für solche Anlässe offiziell gewidmet worden sei.

Neue Termine

Beim Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen des HGV fürs laufende Jahr fielen neben den Terminen wie dem Sommerabschluss (3. September) und der gemeinsamen Reise in die Ursprungsländer der Waldenser (4. bis 8. Juni) verschiedene neue Termine im Jahreskalender auf. So werde sich der HGV mit seinem Waldensermuseum am 8. Oktober am "Tag der offenen Museen im Kreis Calw" beteiligen, der vom Landratsamt gemeinsam mit der SRH Hochschule in Calw organisiert werde. Außerdem wolle man noch einen Abend mit Filmen und Dias aus den Waldenser-Tälern veranstalten, die die Vereinsmitglieder im Laufe der Jahre und Jahrzehnte gesammelt hätten.

Ein weiterer Höhepunkt soll ein geplantes "Stationen-Theater" werden, dass HGV-Vorstandsmitglied Margrit Habart in Zusammenarbeit mit einer Theater-Pädagogin nach deren Ideen realisiere. Gedacht werde dabei an eine Inszenierung, die an originalen Orten in Neuhengstett Situationen aus der Geschichte der Waldenser und des ursprünglichen Dorfes nachspielt. Einziges Sorgenkind des Vereins ist die Trachtengruppe, die mangels Beteiligung mittlerweile immer wieder bereits zugesagte Teilnahmen bei Umzügen und ähnlichem absagen muss.

Bei den Vorstandswahlen wurden der zweite Vorsitzende Dieter Rapp, die Kassiererin Helga Beck, die Beisitzerinnen Gisela Hahn und Hannelore Rapp sowie Kassenprüferin Ursula Morchel in ihren Ämtern bestätigt.