Terrorismus: Angelika Hener und Cordula Hähner bekommen Anschlag in französischer Partnergemeinde mit

Von Bettina Bausch

Althengstett. Angelika Hener und Cordula Hähner vom Komitee zur Pflege der Beziehungen mit der Althengstetter französischen Partnergemeinde Moutiers-les-Mauxfaits haben die dramatischen Stunden des Anschlags vor Ort in dieser französischen Gemeinde erlebt. "Alle waren entsetzt. Es herrschte tiefe Betroffenheit. Manche Menschen konnten an dem deutsch-französischen Städtepartnerschafttreffen gar nicht mehr teilnehmen, weil sie nicht aus der Region Paris herauskamen", erzählt Hener.

Ihre Rückreise nach Deutschland war geprägt von heftigen Kontrollen und einem riesigen Aufgebot von Polizei und Militär.

Da in Frankreich jetzt der Ausnahmezustand herrscht, sei es wohl nicht mehr möglich, dass französische Schüler wie geplant nach Althengstett kommen. "Die Schüler hatten sich so darauf gefreut deutsche Weihnachtsmärkte kennenzulernen und können aufgrund des aktuellem Ausnahmezustands jetzt wohl nicht ausreisen", bedauert sie.

Auch Gemeinderätin Ute Steinheber fühlt sich seit vielen Jahren besonders eng mit Paris verbunden. Sie hat in der französischen Haupt- stadt studiert und dort viele Freunde gewonnen. "Ich und mein Mann sind entsetzt und tief betroffen, denn unser Herz schlägt für dieses Land", sagt sie. Die frankophile Frau kennt all diese Plätze, an denen die Terroristen angriffen und ist deshalb besonders geschockt. "Ich bin für Notstandsgesetze. Wir müssen dies machen, um uns zu schützen". Neue Strategien der Überwachung seien notwendig. Steinheber warnt davor, vorhandene Ängste auf Flüchtlinge zu übertragen. Die Neuhengstetterin hat ihre Sympathie für unser Nachbarland spontan dadurch ausgedrückt, dass sie ihre Unter- schrift unter eine Online-Deklaration setzte, deren Namen in einer großen überregionalen französischen Tageszeitung veröffentlicht werden.

Wenn der Althengstetter Bürgermeister Clemens Götz in diesen Tagen die Nachrichten über das schreckliche Terrorgeschehen in Frankreich hört, löst das bei ihm eine ganz besondere Art der Betroffenheit aus. "Ich habe Freunde in dem von den Anschlägen betroffenen Stadtviertel", berichtet Götz. Noch im Sommer habe er dort mit seiner Familie einen Besuch gemacht und mehrmals übernachtet. "Ich bin schockiert von den Anschlägen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, Familien und ihren Freunden" sagt der Althengstetter Rathauschef. "Wir sind eine freie Gesellschaft und werden mit unseren gemeinsamen Werten überzeugen", unterstreicht Götz.

Auch der ehemalige Gemeinderat Klaus Rohbeck fühlt sich solidarisch mit Frankreich. "Wir besuchen dort immer wieder unsere Freunde und sind jetzt tief bestürzt", betont er.