Popcorn, Kuchen und Getränke durften bei der Premiere des Trickfilms "Zaubern will gelernt sein" nicht fehlen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Ergebnis der Althengstetter Trickfilmwoche präsentiert / Eigenverantwortlicher Umgang mit Medien als Ziel

Von Annette Selter-Gehring

Althengstett. "Zaubern will gelernt sein" lautete der Titel eines rund fünfminütigen Streifens, der im Rahmen der ersten Trickfilmwoche des Kinomobils Baden-Württemberg in der Festhalle in Althengstett entstand. Zur Premiere kamen Eltern, Geschwister und Freunde der vier jungen Trickfilmmacher.

Vom Drehbuch schreiben über Kulissen basteln, Regieanweisungen geben, Kameraführung, Tontechnik und Synchronisation bis hin zur Endbearbeitung übernahmen die Teilnehmer Jara, Emilia, Max und Toni alle Aufgaben, die bei der Produktion eines Filmes anfallen.

Seit 2009 bietet das Kinomobil unter dem Motto "Vom Skizzenblock auf die Kinoleinwand" Trickfilmworkshops an. Ziel ist es, neben einer Menge Spaß für die Teilnehmer, den eigenverantwortlichen Umgang von Kinder und Jugendlichen mit Medien zu fördern.

Medienpädagogin Tamara Dilger vom Kinomobil und Olga Berroth, Studentin der Kultur- und Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg, die den Trickfilmworkshop in Althengstett gemeinsam durchführten, erschufen mit den sieben- bis zwölfjährigen Mädchen und Jungen den Trickfilm "Zaubern will gelernt sein". "Im Film kommen die unterschiedlichen Ideen der Kinder zusammen", erklärte Dilger vor der ersten Aufführung. Freundliche Knetmännchen, zwei etwas chaotische und ungeübte Zauberer, ein Vulkan sowie ein Außerirdischer in seiner fliegenden Untertasse wurden zu einer Story verwoben, die bei den Zuschauern für Lacher und viel Applaus sorgte.

Nachdem am ersten Tag die unterschiedlichen Prinzipien und das technische Vorgehen beim Herstellen eines Trickfilms erklärt worden waren, konnten die Teilnehmer mit der Animation ihres Vornamens erste Erfahrungen an der Trickfilmbox, dem zentralen Element für die Aufnahmen, sammeln. Am Computer wurden die einzelnen Bilder mit einem Spezialprogramm zu kurzen Filmsequenzen. Um ein fließendes Bild zu erschaffen, wird bei professionellen Produktionen mit 24 und mehr Bildern pro Sekunde gearbeitet. "Wir haben zwölf Bilder pro Sekunde gemacht", so Berroth. Da sind die Übergänge zwar noch sichtbar und das Bild ruckelt etwas, dennoch entsteht der Eindruck, dass sich die Figuren bewegen und zum Leben erwachen.

Am zweiten Tag konnten die Kinder ihrer Fantasie beim Drehbuchschreiben freien Lauf lassen, erstellten dann gemeinsam das Storyboard, die Grundlage für den späteren Film, und überlegten sich einen treffenden Titel. Dann wurden die Figuren und Kulissen gebastelt, gemalt, ausgeschnitten sowie geknetet. Viel Konzentration und Ausdauer brauchte die Arbeit an den Trickboxen, wo die Figuren millimeterweise bewegt und immer wieder fotografiert wurden.

Bevor der Film fertig war, mussten dann noch die Tonaufnahmen gemacht werden, Musik und Geräusche eingespielt werden sowie ein Vor- und Nachspann erstellt und überlegt werden, wie der Film bei der Premiere präsentiert werden soll.

Wie es sich für eine Premiere gehört, hielten Jara, Emilia, Toni und Max die Begrüßungsrede und wünschten den Zuschauern viel Spaß mit "Zaubern will gelernt sein". "Wir zeigen den Film gleich zweimal hintereinander, denn es gibt so viele kleine Details zu entdecken, die man beim ersten Anschauen leicht übersieht", betonte Dilger.