Flüchtlingskinder wie Einheimische hatten einen Riesenspaß bei der Althengstetter Feuerwehr. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr lädt auch 14 Flüchtlingskinder aus Calw und Ottenbronn zum Sommerferienprogramm ein

Von Bettina Bausch

Althengstett. "Als die Anfrage kam, haben wir spontan zugesagt", so der Althengstetter Feuerwehrkommandant Benjamin Jones im Gespräch mit unserer Zeitung. Und wer am Samstagnachmittag den Hof beim Althengstetter Feuer- wehrmagazin besuchte, konnte sich nur verwundert die Augen reiben. 69 Kinder tummelten sich dort neben dem imposanten Gebäude mit seinen knallroten Feuerwehrautos.

Die Kinder erlebten im Rahmen des Sommerferienprogramms einen spannenden Nachmittag. Die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Althengstett hatte bei den Vorbereitungen der zehn Spiel- und Wettkampfstationen keine Mühe gescheut.

Zu der ungewöhnlich hohen Teilnehmerzahl war es deshalb gekommen, weil eine Gruppe von Flüchtlingskindern noch kurzfristig dazugekommen war: Die 14 kleinen Gäste leben in Unterkünften in Ottenbronn und Calw und werden derzeit unter anderem von ehrenamtlichen Mit- arbeitern des Südwestdeutschen Jugendverbandes/Entschieden für Christus betreut.

"Wir fragen uns immer, was wir mit den Kleinen unternehmen können, damit sie nicht nur zu Hause herumsitzen, sondern auch etwas erleben", unterstrich Jugendbetreuerin Susanne Tischler und lobte die Gastfreundschaft der Althengstetter Wehr. Die Flüchtlingskinder wurden auf die Gruppen mit Einheimischen verteilt. Sie wanderten mit ihnen von Station zu Station und erlebten bei den kindgerechten, spannendenden Übungen viel Spaß. Dabei kam es auf Schnelligkeit und Geschicklichkeit an. Schon das Zielwerfen mit einem nassen Schwamm in einige Meter entfernten Eimer sorgte für Begeisterung und Freude. Beim Ballwettspritzen musste die Kugel mit einem gut gezielten Wasserstrahl in die richtige Richtung vorangetrieben werden.

Auch die Wasserstaffel bei der möglichst viel kühles Nass in einem Leinenbeutel transportiert wurde, sorgte für Begeisterung. An anderer Stelle mussten mit Wasser gefüllte Luftballons, die schnell vorüberglitten, mit einem Holzhammer getroffen und zum Platzen gebracht werden. Immer wieder gab es laute begeisterte Ausrufe. "Toll, dass das hier so prima funktioniert", freute sich Feuerwehrfrau Jennifer Luz.

Ruhiger ging es dann bei den "Schatzgräbern" zu, wo möglichst zahlreiche im Sand versteckte Metallringe gefunden werden mussten. Viel Konzentration verlangte eine Übung, bei der eine sichere Hand gefragt war. Denn es musste ein Draht mit einer Öse durch eine Bahn mit schwierigen Windungen geführt werden, möglichst ohne Berührung. Eine aufregende Fettexplosion war eine zusätzliche Attraktion.

Zwischendurch gab es manches Wichtige zu lernen. "Was müsst ihr tun, wenn es brennt?", fragte Abteilungskommandant Florian Weber und informierte über die wichtigsten Schritte in der Rettungskette.

Nach anstrengenden drei Stunden gab es für alle etwas zur Stärkung. Wecken mit Wurst und belegte Käsebrote wurden mit großem Appetit verzehrt. Stolz nahmen die kleinen Akteure am Schluss eine Urkunde entgegen, die sie zu "Ehrenspritzenmeistern" ernannte.