Christa Templ, Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Althengstett, Manfred Stehle sowie die SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (von links). Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung: Manfred Stehle seit 50 Jahren SPD-Mitglied

"Ich bin stolz darauf Mitglied in einer Partei zu sein, in der sich Menschen mit so viel Herzblut für den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen wie Manfred Stehle", sagte die SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken.

Althengstett. Anlass war die Ehrung des altgedienten Sozialdemokraten für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD. Im "Hengstetter Hof" in Althengstett zeichnete Esken den Ministerialdirektor a. D. und Spitzenbeamten Manfred Stehle im Kreise des SPD-Ortsverbandes Althengstett mit einer Urkunde und der Ehrennadel in Gold aus.

Die Reform- und Ostpolitik von Willi Brand sei es gewesen, die ihn dazu bewegte, im Alter von 19 Jahren in die SPD einzutreten, so Stehle, der aus Albstadt-Ebingen stammt. Er engagierte sich zunächst bei den Jusos, die Nachwuchsorganisation der SPD, und wurde später Kreisvorsitzender in Balingen. Sein beruflicher Weg führte ihn nach Stuttgart.

Mit seiner Frau und den beiden Töchtern zog er nach Weil der Stadt, wo er wiederum Verantwortung an der Basis als stellvertretender Kreisvorsitzender übernahm. 1992 zog die Familie nach Althengstett, und für Manfred Stehle war es selbstverständlich, in den Ortsverband einzutreten.

Der berufliche Lebensmittelpunkt des 69-Jährigen lag in Stuttgart. Von 1980 bis 1987 war der Diplom-Verwaltungswirt als parlamentarischer Berater der SPD-Fraktion im Landtag und im Anschluss bis 1991 als Referent im Innenministerium tätig. Es folgten knapp 20 Berufsjahre als Dezernent des Städtetags Baden-Württemberg, bevor ihn im Mai 2011 der Ruf ereilte, das neu gegründete Ministerium für Integration mit Ministerin Bilkay Öney mit aufzubauen.

Viel Erfahrung und feines Gespür

Doch aufs Altenteil setzte sich Stehle noch lange nicht, und auch die Verantwortlichen in Stuttgart wollten noch nicht auf die Erfahrung und das feine Gespür des SPD-Mannes verzichten. Von Oktober 2015 bis Mai 2016 war er als Ministerialdirektor Amtschef des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport.

Durch alle beruflichen Stationen zog sich für Stehle wie ein roter Faden das Thema Integration, das ihn bis heute nicht loslässt. "Ich habe Sorge, dass die in den vergangenen Jahren erzielten Fortschritte, wieder infrage gestellt werden", so der Geehrte, der ein zunehmendes Misstrauen gegenüber Flüchtlingen sowie bleibeberechtigen Zuwanderern und Migranten in zweiter und dritter Generation beobachtet. Dies müsse ernst genommen werden. "Ich habe erkannt, dass Vielfalt und Weltoffenheit Stärken unserer Gesellschaft sind", so Stehle.

Dass selbst im Rahmen der Ehrung von Stehle für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD dieses Thema, "das unsere Gesellschaft polarisiert", so Stehle, im Mittelpunkt stand, zeigt, dass der Sozialdemokrat bezüglich seines Engagements für Politik und gesellschaftliche Themen noch lange nicht im Ruhestand ist. "Das beflügelt auch mich", dankte Esken dem Parteigenossen.