Mit Hilfe des Althengstetter Bauhofs wurden die indischen Asylbewerber mit verschließbaren Spinden versorgt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Einrichtung nachgebessert / Gemeinde Althengstett für Aufnahme weiterer Asylbewerber gerüstet

Von Bettina Bausch

Althengstett. Sie leben jetzt mitten unter uns und in Zukunft sollen es noch deutlich mehr werden. In Althengstett und seinem Teilort Ottenbronn sind derzeit 18 Asylbewerber untergebracht. "Bis zu 100 Flüchtlinge könnten es für unsere Gemeinde in nächster Zeit werden", sagt Bürgermeister Clemens Götz.

"Wir haben uns rechtzeitig darauf eingestellt", unterstreicht der Althengstetter Rathauschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Kommune habe deshalb vor kurzem das Anwesen der ehemaligen Metzgerei Schubert in Neuhengstett erworben und zusätzlich in Althengstett eine weitere Unterkunftsmöglichkeit in Form einer Wohnung finden können. In der Waldensergemeinde seien die baulichen Voraussetzungen für die Unterbringung einer Familie besonders günstig, meint der Althengstetter Schultes.

In die Unterkunft der sieben indischen Asylbewerber im alten Althengstetter Försterhaus ist derweil Normalität eingezogen. Da manche Einrichtungsgegenstände von Bürgern gespendet wurden, passte zunächst so manches nicht ganz. So klappte es zum Beispiel anfangs nicht so recht mit dem Kochen. Die Herdplatten waren oft überhitzt und die Hausbewohner befürchteten Brandgefahr. Doch der eilends herbeigerufene Elektromeister hatte dann das Problem schnell erkannt. "Die Kochtöpfe waren zu leicht und hatten keinen geschliffenen, glatten Boden, so dass die Hitze von den Herdplatten nur unzureichend abgeleitet werden konnte", wusste der Fachmann. Mit passenden Töpfen und einem neuen Herd von der Gemeinde war die Gefahr dann schnell gebannt.

Einige Zeit hatten die Männer keine verschließbaren Schränke. Doch auch da konnte Abhilfe geschaffen werden. Mit Hilfe des Bauhofs wurden im Hallenbad nicht mehr benötigte schwere Spinde zum Försterhaus gebracht. Dort wurden sie von den Flüchtlingen in Empfang genommen und unter großem Einsatz durch das Treppenhaus in den ersten Stock gehievt.

Auch die Frage des Deutschunterrichts für die Asylbewerber wurde gelöst. Sie können den Unterricht für die Calwer Flüchtlinge im dortigen Jugendhaus besuchen. "Die Gemeinde übernimmt die Kosten für die Materialien des Sprachunterrichts", sagte Götz. Das Wichtigste für alles Folgende sei, dass die asylsuchenden Menschen zunächst einmal die deutsche Sprache erlernten.

"In Ottenbronn läuft es gut mit unseren Pakistani", freut sich Ortsvorsteher Richard Dipper. Die elf Männer würden im Ortsbild kaum in Erscheinung treten. Einige von ihnen seien viel in Stuttgart und Umgebung unterwegs und übernachteten manchmal dort, wohl auch wegen der großen Entfernung zum Ballungsraum und der zu später Stunde schwierigen Verkehrsanbindung.