Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland reißt nicht ab. Foto: Eibner

SPD-Stammtisch beschäftigt sich mit Flüchtlingen. Große Zahl sorgt für Beunruhigung.

Althengstett - Gut besucht war der jüngste Stammtisch des SPD-Ortsvereins. Die Flüchtlingsthematik beschäftigte die Besucher am meisten. Viele wollen bei der Betreuung von Flüchtlingen mithelfen, und so waren auch ehrenamtliche Mitglieder des Arbeitskreises Asyl gekommen. Aber die große Zahl der Asylsuchenden beunruhigt auch viele.

So war eine zentrale Frage, wie viele Flüchtlinge die Gäugemeinde aufnehmen muss. Der Ottenbronner Ortsvorsteher Richard Dipper und Kreisrat Lothar Kante, beide auch Mitglieder des Gemeinderates, gaben darüber Auskunft. Bisher seien in der Gemeinde 29 Asylbewerber untergebracht. Bis zum Ende des Jahres würden voraussichtlich etwa 70 Flüchtlinge dazu kommen und im kommenden Jahr circa 180 Personen. Für die Unterbringung seien verschiedene Maßnahmen geplant. So soll im alten Ottenbronner Rathaus, in dem schon einige Personen leben, durch Umbaumaßnahmen mehr Platz geschaffen werden. Ebenso werde das "Schuberthaus" in Neuhengstett hergerichtet.

Für die Unterbringung der zu erwartenden Asylbewerber 2016 plane die Kommune, auf dem Bahnhofsgelände sogenannte Systembauten zu errichten. Dipper merkte an, dass die Gemeinde ausschließlich sogenannte Anschlussunterkünfte bereit stelle, das heißt, die Personen, die kommen, seien bereits registriert und würden mit hoher Wahrscheinlichkeit als Asylanten anerkannt oder bekämen als Kriegsflüchtlinge eine Aufenthaltsstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Die zunächst befürchtete große finanzielle Belastung des Gemeindehaushalts werde aufgrund der Neuregelung des Asylgesetzes und der darin festgelegten Übernahme von Kosten durch den Bund, moderater ausfallen.

Eine noch größere Herausforderung sei die eigentliche Integration der Asylanten in die Gesellschaft, in den Arbeitsmarkt, in Kindergärten und Schulen, so Kante. Hierbei leisteten die Arbeitskreise Asyl einen unschätzbaren Beitrag, wofür er den anwesenden Mitgliedern großen Dank aussprach.

Frank Hellwich, Mitglied im Arbeitskreis, wies darauf hin, dass die Althengstetter Gruppe dabei sei, eine Webseite zu ihren Aktivitäten einzurichten. Neue ehrenamtliche Helfer seien willkommen und könnten sich dort über anstehende Termine informieren.