Dass die Polizei eine georgische Bande aus dem Verkehr ziehen konnte, ließ auch in Altensteig die Einbruchzahlen zurückgehen. Foto: Gebert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kriminalitätsstatistik: Wieder mehr Kinder unter Verdächtigen

Altensteig. Der Chef des Altensteiger Polizeipostens, Polizeihauptkommissar Dieter König, legte dem Gemeinderat den Kriminalitätsbericht für das Jahr 2016 vor. Demnach ist die Zahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr von 412 auf 321 zurückgegangen und liegt nunmehr auch wieder unter dem langjährigen Durchschnitt von 388 Delikten im Jahr.

In Baden-Württemberg ist der Kreis Calw nach Königs Ausführungen einer der sichersten – lediglich im Enzkreis und im Alb-Donau-Kreis gab es 2016 weniger Straftaten. Bezogen auf Einbruchsdiebstahl schneidet der Landkreis im Vergleich schlechter ab – da lebt es sich in den Kreisen Sigmaringen, Rottweil, Neckar-Odenwald, Main-Tauber, Freudenstadt und im Zollern-Alb-Kreis noch etwas sicherer.

Obwohl drittgrößte Stadt im Kreis, rangiert Altensteig hinsichtlich der Fallzahlen – jeweils auf 100 000 Einwohner hochgerechnet – erst an sechster Stelle. Calw, Nagold, Bad Wildbad, Bad Liebenzell und Höfen haben eine höhere Kriminalitätsrate zu verzeichnen.

Die Aufklärungsrate lag im vergangenen Jahr bei 53,4 Prozent – und damit etwa hinter dem Jahr 2015, in dem 56,4 Prozent der Straftaten geklärt werden konnten. Besonders missfällt König, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter den Tatverdächtigen wieder zugenommen hat – von vier auf zwölf beziehungsweise von 19 auf 21. Bei den Heranwachsenden hingegen ist ein leichter Rückgang von 20 auf 17 zu verzeichnen.

Der Polizeiposten Altensteig sei momentan mit sechs Beamten besetzt, darunter "eine Kollegin in Teilzeit". Der Polizeihauptkommissar räumte ein, dass die Ordnungshüter im Stadtbild nicht mehr so präsent seien, wie dies in der Vergangenheit noch der Fall gewesen sei. Der Grund dafür sei unter anderem "viel Schreibtischarbeit", und wenn eine Tatverdächtige nach Schwäbisch Gmünd überführt werden müsste, "dann fehlen zwei Kollegen einen ganzen Tag lang". Um den Personalmangel zu kompensieren, sei unter anderem die Präventionsarbeit reduziert worden.

Dieses Vorgehen hält Stadtrat Gerd Stunder (SPD) für "Unfug", denn "Präventionsarbeit ist die beste Vorsorge gegen Kriminalität". Dieter König verwies auf die Personalsituation – "wenn der Streifendienst aufrecht erhalten werden soll, leidet etwas anderes darunter."

Der Postenchef dankte der Stadt Altensteig für die gute, unkomplizierte Zusammenarbeit. Bürgermeister Gerhard Feeß erwiderte den Dank und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass die rückläufige Entwicklung der Straftaten anhält.