Das Gemeindehaus in der Unteren Stadt ist sanierungsbedürftig – in einem Umfang, den sich die evangelische Kirchengemeinde Altensteig nicht leisten kann. Foto: Sannert

Pfarrer Lüdke stellt Pläne bei der Altensteiger Stadtkirche vor. Noch nichts entschieden.

Altensteig - Das evangelische Gemeindehaus kann ohne aufwendige Sanierung nicht mehr genutzt werden. Doch die würde Unsummen verschlingen. Die Frage, wie es weiter gehen soll, beschäftigt den Kirchengemeinderat schon lange. Jetzt ist eine mögliche Lösung in Sicht.

In seinem Rückblick berichtete Pfarrer Klaus-Peter Lüdke bei der Informationsveranstaltung im Jugendstock des Gemeindehauses von unzähligen Sitzungen und vielen Ideen, denen die Kirchengemeinderäte nachgegangen seien – bislang ohne Erfolg. Eine Sanierung des Gemeindehauses, das inzwischen ohnehin viel zu groß ist, käme zu teuer. Das Gemeindehaus K13 nahe der Stadtkirche ist zu klein, eine Doppelbelegung nicht möglich.

Überlegungen, das historische Gebäude zu erweitern oder es neu und größer wieder aufzubauen, scheiterten am Denkmalschutz. Zu alledem kommt der Wunsch des Oberkirchenrats, alle Aktivitäten in einem Gemeindehaus zu vereinen.

"Was kommt nach dem Haus?" – trotz intensiver Suche war auf diese Frage lange Zeit keine Lösung in Sicht – bis jetzt. Pfarrer Lüdke stellte den Gästen Pläne für einen Neubau auf der anderen Seite der Stadtkirche vor. Das Flurstück 1043 gehört der Stadt Altensteig und müsste erst von der Kirchengemeinde erworben werden. Dann müsste auch noch der Gemeinderat dem Bauvorhaben zustimmen.

Weitere Voraussetzungen für einen Neubau dieser Größenordnung wäre der Verkauf des Gemeindehauses in der Unteren Stadt. Denn nur mit dem Erlös, mit einem Zuschuss des Oberkirchenrats und mit den vorhandenen Eigenmitteln ließe sich das rund 1,05 Millionen Euro teure Projekt überhaupt erst realisieren. Und dann blieben immer noch 187. 000 Euro übrig. "Ein Betrag der leistbar ist, der finanzierbar ist", machte Lüdke deutlich. Denn teure Gebäudeunterhaltungskosten würden ebenso entfallen wie Kosten für einen Hausmeister.

Kirchengemeinde tritt in Grundstücks- und Verkaufsverhandlungen

Sollte diese Lösung zum Tragen kommen, müssten für den LOT-Laden neuen Ladenflächen in der Unteren Stadt gesucht werden. Das K13, so der Pfarrer, könnte von einer gemeinnützigen oder einer kirchennahen Organisation weiter genutzt werden.

Wie ein neues Gemeindehaus an der Kirchstraße aussehen könnte, das zeigte er ebenfalls auf. Es dürfte den Blick auf die Stadtkirche und das Panorama der Altstadt nicht stören, es müsste im Unter- wie im Obergeschoss barrierefrei zugänglich sein, und alle Aktivitäten müssten unter diesem einen Dach möglich sein. Einen Aufzug neben der Treppe, ausreichend Gruppenräum eund einen Saal mit 100 bis 120 Quadratmetern für Chorproben und Veranstaltungen sollte es außerdem haben.

Wie geht es nun weiter?, wollten die interessierten Zuhörer wissen? Als nächstes müsse der Gemeinderat darüber beraten, erklärte Pfarrer Lüdke. Erst wenn dessen Zustimmung vorliegt, könnte die Kirchengemeinde in Grundstücks- und Verkaufsverhandlungen treten. Sollten sich alle einig werden, würde der nächste Schritt zum Oberkirchenrat führen. "2016 könnte das Jahr der Planung und 2017 das Jahr des Bauens sein", sagte der Pfarrer. Er stieß bei den Anwesenden auf breite Zustimmung für das Projekt und hofft nun, dass es im Gemeinderat ebenso sein wird.