Wahlkampf: AfD-Politiker spricht in Altensteig über Parallelen zu christlichen Werten

Altensteig. Andreas Weidling, Arzt und Psychotherapeut aus Dagersheim sowie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft "Christen in der AfD" sprach in Altensteig über das Thema "Warum wählen Christen die AfD". Dass eine politische Veranstaltung mit einem Bibelvers eingeleitet wird, habe er auch noch nicht erlebt, meinte einer der fast 40 Besucher im Gasthaus Traube.

Heinrich Kuhn, ehemaliger AfD-Landtagsabgeordneter aus Altensteig, hatte die Zuhörer begrüßt, aus AfD-Sicht Defizite im politischen System benannt und Lösungsvorschläge seiner Partei benannt. AfD-Bundestagskandidat Uwe Burkhart aus Calw sagte in seiner Vorstellung, er stehe wie seine Partei auf dem Fundament des christlichen Abendlandes, so wie sich dies auch im Grundgesetz ausdrücke.

Andreas Weidling stellte in seinem Vortrag christliche Grundwerte den programmatischen Grundsätzen der AfD gegenüber und machte eine hohe Übereinstimmung aus. Die Themen Asyl und Migration zeigten auf , "wo neben der humanitären Hilfe die Verantwortung für die Herkunftsländer und das mögliche Scheitern im Einwanderungsland steht", teilt die AfD dazu mit. Christen sähen sich in beidem gefordert, auch seit Hilfe nur so lange möglich, wie die Kraft dazu ausreicht, "also auch nicht unbegrenzt. Beim Thema Familie sei besonders deutlich geworden, "dass der biblische Bezug als Auftrag und Erfüllung ganz im Vordergrund zur traditionellen Familie steht, so wie ihn auch die AfD definiert".

"Bürgerdialog" nannte die AfD diese Veranstaltung, und es kam schon während des Vortrags und auch in der anschließenden Diskussion zu engagierter Beteiligung der Besucher, die als Lehrer, Ausbilder und "Vollzeitmütter" ihre Erfahrungen eingebracht und übereinstimmend beklagt hätten, dass viele Kinder und Jugendliche vernachlässigt und verwöhnt seien, gleichwohl – ebenso wie die Eltern – mit umso größeren Ansprüchen daher kämen, die sie an Kindergärten, Schulen und Betriebe stellen.

Breiten Raum nahm auch das Thema "Lebensschutz und christliche Werte" ein. Bei allen durch demografischen Wandel verursachten Problemen müsse man daran erinnern, dass in Deutschland seit 1977 rund zehn Millionen Schwangerschaften abgebrochen worden seien. Dem wolle die AfD "mit Hilfen an Familienmüttern und auch Alleinerziehende begegnen, deren Leistungen gewürdigt werden müssen." Das Leben müsse ihnen finanziell und gesellschaftlich er leichtert werden. Es gehe dabei auch um größere Wertschätzung der Frauen, die ihre Kinder erziehen und eine Unterbrechung ihrer beruflichen Tätigkeit in Kauf nehmen. Nachteile in der Rente dürften ihnen deshalb nicht entstehen.