Der Nagold soll mehr Aufmerksamkeit zuteil werden. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Altensteiger Gemeinderat bringt das Sanierungsgebiet "Untere Stadt II" auf den Weg

Von Matthias Buchner

Altensteig. Mit dem förmlichen Satzungsbeschluss hat der Altensteiger Gemeinderat einstimmig das Sanierungsgebiet "Untere Stadt II" auf den Weg gebracht. Land und Bund haben das Vorhaben mit einem Förderrahmen von einer Million Euro für das Jahr 2015 in das Programm Aktive Stadtentwicklung aufgenommen.Stadtrat Uwe Seeger (CDU) maß der Entscheidung des Gremiums "historischen Charakter" bei – werde das Sanierungsgebiet das Erscheinungsbild Altensteig doch auf Dauer positiv verändern und auch private Investitionen nach sich ziehen.

Zuvor hatten Verwaltungswirtin Sabine Morar und Diplom-Ingenieurin Anne Hartmann von der projektbegleitenden LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH den Stadträten noch einmal den Stand der Dinge im Sanierungsgebiet vor Augen geführt und die Ziele skizziert. Hauptkritikpunkte sind demzufolge die hohe Verkehrsbelastung in der Poststraße und das damit einhergehende Fehlen von Aufenthaltsqualität, eine hohe Leerstandsquote bei Gewerbeflächen, die enge Bebauung, großer Modernisierungsbedarf sowohl bei öffentlichen wie auch privaten Gebäuden und die mangelnde Wahrnehmbarkeit der Nagold. Außerdem habe man bei einer Begehung Hinterhofsituationen entlang der Nagold ausgemacht.

Ein Neuordnungskonzept sehe nun unter anderem vor, den Verkehr auf der Poststraße zu beruhigen, den Marktplatz autofrei zu gestalten und Aufenthalts- und Wohnqualität gleichermaßen zu steigern. Die Nagold soll mehr in den Mittelpunkt rücken und beispielsweise durch ein Treppe und Wege am und zum Wasser erlebbar gemacht werden. Außerdem sollen die Gebäudefassaden zur Nagold hin aufgewertet werden, um dem Hinterhofcharakter entgegen zu wirken.

Die Vorschläge sollen vor allem auch dazu dienen, Privateigentümern die Chancen des Sanierungsverfahrens aufzuzeigen, sagte Sabine Morar. Während die Gemeinde auf eigenen Flächen sofort loslegen könne, sei sie bei Privatobjekten auf die Mitarbeit der Besitzer angewiesen.

Bürgermeister Gerhard Feeß stellte den Satzungsbeschluss zur Abstimmung. Da die Grenzen des Sanierungsgebiets sowie die Ziele im Gremium bereits in vorangegangenen Sitzungen definiert worden sind, gab es – abgesehen von wenigen Detailfragen – keinen Diskussionsbedarf. Das Gremium stimmte einstimmig zu.