Uwe Kußmaul vor dem Portal mit der restaurierten Wilhelmine von Zenge, eingerahmt von zwei musizierenden Engeln. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Besichtigung: Wegen des großen Interesses am Tag des offenen Denkmals öffnen sich die Pforten noch einmal

Eine parkähnliche Anlage mit Skulpturen und Sammlerstücken von badischen Großherzögen: Zum ersten Mal hat sich die Warterhöhe am bundesweiten Tag des offenen Denkmals beteiligt.

Altensteig-Wart. Willkommen geheißen wurden die Besucher vom Baron von Baden-Durlach Uwe Kußmaul, der aber "keinen Wert auf den Titel legt", wie der Urenkel des badischen Prinzen Ludwig von Baden gleich zu Beginn des Rundgangs durch sein Kleinod verdeutlichte. Nur ein gespiegeltes F – das Wappen des Großherzogs Friedrich I von Baden auf seiner Weste – erinnerte daran, dass der 57-Jährige Abkömmling eines Adelsgeschlechts ist. Auf dem 600 Meter hoch gelegenen ehemaligem Jagdschloss zwischen Wart und Ebershardt stehen Monumente von Vorfahren: eine Büste von Ludwig Wilhelm von Baden, ein Denkmal der Charlotte von Beutelsbacher, Reliquien der Gräfin Johanna von Baden auf einem kleinen Gedenkfriedhof, der Nachbau einer Grabgruft der Wilhelmine von Zenge, die Kapelle mit vielen Figuren, Bildern, Tafeln und anderen Symbolen unterschiedlicher Religionen und in einer Stube Spielzeuge und das Abiturzeugnis von Prinz Ludwig, der 1888 im Duell mit dem Bruder seiner Freundin 22-jährig getötet wurde.

Kußmaul hat den 2400 Quadratmeter großen Garten in einen Ort mit vielen mediterranen Pflanzen verwandelt. Er ist nicht nur ein begeisterter Gärtner, sondern laut eigener Aussage ein großer Tierfreund. In Volieren leben drei Eichhörnchen, auf der Wiese schnattern 17 Gänse und laufen Buschhühner umher, im Schlag gurren 120 Tauben. In einer Brutmaschine habe er einen Pfau ausgebrütet, erzählt der Hausherr voller Stolz. Was die Gänse betrifft: "Bei mir wird keine einzige geschlachtet."

Für ihn und seine Frau Evi – sie hat in der Warterhöhe ein Atelier eingerichtet und entwirft "Wohlfühlmode" – sei im November 2008 ein Traum in Erfüllung gegangen, als sie das ehemalige Jagdschloss mit der Aussicht bis zum Hohenzollern von der Erbengemeinschaft des verstorbenen Direktors einer großen Stuttgarter Baufirma kaufen konnten, der im hohen Alter verstorben ist und mit seiner nach ihm benannten Stiftung "viel Gutes" bewirkt habe.

Wegen der hohen Zahl von Besuchern am Tag des offenen Denkmals und vieler Anrufe hat sich Uwe Kußmaul entschlossen, die Warterhöhe noch einmal zu öffnen – am Samstag, 15. September, von 11 bis 18 Uhr. Damit verbunden ist eine Modeausstellung seiner Frau Evi Kum.