Heute Nacht bekommt das Seniorenzentrum "Sonnenhalde" in Altensteig einen neuen Träger: Die Stadt übernimmt die Einrichtung von der Arbeiterwohlfahrt. Foto: Stadt Altensteig Foto: Schwarzwälder-Bote

Altensteig wird neuer Träger des Seniorenzentrums "Sonnehalde". Feeß: Für Bewohner ändert sich nichts.    

Altensteig - Die Stadt Altensteig übernimmt zum 1. April die Trägerschaft des Seniorenzentrums Sonnenhalde und löst damit die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ab, die das Haus seit 1978 betrieben hat.

Die Stadt selbst wird aber nicht als Betreiber auftreten. Diese Aufgabe übernimmt künftig das "Servicehaus Sonnenhalde" mit Sitz in Engstingen (Landkreis Reutlingen). "Wir sind sehr froh über diese Lösung, zumal für die Bewohner und Mitarbeiter alles beim Alten bleibt", unterstreicht Bürgermeister Gerhard Feeß.

Monatelang hatten die AWO und der private Träger "Servicehaus Sonnenhalde" hinter den Kulissen über die Übergabe des Hauses verhandelt. Da der Vertrag zwischen der Stadt Altensteig und der AWO heute abläuft und die Stadt diesen nicht verlängert hat, drohte zuletzt immer mehr die Gefahr, dass das Seniorenzentrum Sonnenhalde in eine Vakanz rutscht – mit unabsehbaren Folgen für die 58 Bewohner des Pflegeheims.

"Diese Gefahr ist nun gebannt", betont Feeß. Ohnehin habe in allen Gesprächen "für alle Beteiligten stets das Wohl der Bewohner im Vordergrund gestanden. Der Betrieb wird wie bisher weitergehen, die Menschen werden von den Veränderungen nichts zu spüren bekommen", betont Feeß, der sich vor wenigen Tagen die einstimmige Zustimmung des Altensteiger Gemeinderats für das Konzept holte und inzwischen die knapp 60 Mitarbeiter über den Trägerwechsel informiert hat. "Wir übernehmen alle, jeder erhält einen neuen Vertrag", so der Bürgermeister.

Die AWO hatte seit Ende der 70er Jahre das Haus betrieben, in regelmäßigen Abständen war der Vertrag mit der Stadt verlängert worden. Nun aber, als es zu Verhandlungen über die Zukunft des Pflegeheims kam, erwies sich die Betriebsübergabe mit Blick auf Pflegesätze und andere Verwaltungsaufgaben schwieriger als erwartet. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sich das Land und der Landkreis einschalteten. Schließlich waren sich Stadt und Kreis aber einig, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden muss, um die Existenz des Hauses nicht aufs Spiel zu setzen.

"Wir haben jetzt einen Weg gefunden, mit dem alle leben können. Die Stadt ist der Träger, das Servicehaus Sonnenhalde ist für die inhaltliche Umsetzung verantwortlich", so Feeß. Allein, mittelfristig wird die Stadt die Trägerschaft abgeben, weil dies "keine klassische Aufgabe ist, die die öffentliche Hand leisten muss". Der Zeitpunkt dieser Übergabe an das "Servicehaus Sonnenhalde" sei aber noch offen. "Das wird alles ganz geräuschlos laufen", ist sich der Bürgermeister sicher, dass künftig der Betrieb im Seniorenzentrum Sonnenhalde wie gewohnt läuft.

Die bestehenden 37 Seniorenwohnungen, in denen derzeit rund 50 Menschen leben und die je nach Interesse und Bedarf die Dienstleistungen des Altenheims in Anspruch nehmen können, bleiben von den Veränderungen ohnehin unberührt. Diese Wohnungen gehörten schon bisher der Stadt. Dass nun künftig im gesamten "Seniorenzentrum Sonnenhalde" die "Servicehaus Sonnenhalde" das Sagen hat, hat laut Feeß übrigens nichts miteinander zu tun. "Das ist eine rein zufällige Namensgleichheit."