Der Umbau des Altensteiger Senioren- und Pflegeheims Sonnenhalde ist im Gange. Ivica Grljusic (von links), Adolf und Yvonne Essig sowie Rolf Schneider wollen dort neue Angebote für Hilfs- und Pflegebedürftige schaffen. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Familie Essig holt die Sindelfinger Stiftung Innovation und Pflege ins Boot / Umbau läuft

Die Seniorenzentrum Sonnenhalde GmbH ist momentan mit dem Umbau des Altensteiger Alten- und Pflegeheims befasst. Für ambulante Angebote hat die Familie Essig die Sindelfinger Stiftung Innovation und Pflege ins Boot geholt.

Altensteig. Die baulichen Veränderung geschehen bei laufendem Betrieb. So entstehen 40 Einzelzimmer mit Nasszellen, ein neuer Dementen- und ein neuer Gemeinschaftsbereich, erklärt Yvonne Essig. "Wir haben uns gefragt, welche Angebote sinnvoll für Altensteig sind", sagt die Geschäftsführerin der Seniorenzentrum Sonnenhalde GmbH, "und es war uns wichtig, dass wir den stationären Bereich um ambulante Angebote erweitern können."

Und da kommt die Sindelfinger Stiftung Innovation und Pflege ins Spiel, bei der Yvonne Essigs Vater Adolf, der in Spielberg die Essig Frischmenü GmbH betreibt, dem Stiftungsrat vorsitzt. Vorstand Rolf Schneider bezeichnet die Stiftung als "geistige Tochter der ökumenischen Sozialstation Sindelfingen", die sich um die Entwicklung von Versorgungs- und Wohnkonzepten für ältere Menschen gewidmet hat und diese mit deutschsprachigen Mitarbeitern realisieren will. "Im Grunde unserer Seele sind wir Netzwerker" betont Schneider, dass man nicht in Konkurrenz zu anderen Anbietern treten will, sondern die Kooperation suche.

Die Stiftung will das Angebot der Sonnenhalde künftig um zwei Betreuungsformen ergänzen, die es so in der Flößerstadt noch nicht gibt: eine Tagespflege und ein Betreutes Wohnen auch für jüngere hilfs- und pflegebedürftige Menschen. "Wir denken da an junge Schlaganfallpatienten oder Menschen, die nach einem Unfall auf Betreuung angewiesen sind", beschreibt Stiftungsgeschäftsführer Ivica Grljusic die Zielgruppe. Wichtig ist ihm, dass es nicht einfach darum geht, "das Haus zu füllen". Die Stiftung sei mittlerweile bundesweit tätig. "Natürlich müssen auch wir wirtschaftlich denken", räumt er ein. Dennoch freue er sich jedes Mal, "wenn wir für einen besonderen Fall eine individuelle Lösung finden".

Das gemeinsame Ziel der Stiftung und der Familie Essig sei, das Sortiment der ambulanten, teilstationären und stationären Angebote für die Region Altensteig auszubauen. Außerdem wolle man Angehörige pflegebedürftiger Menschen entlasten und die Isolation der Heimbewohner mit einer Vernetzung sozialer Angebote und Strukturen vor Ort entgegen zu wirken.

Der Umstand, dass die Mensa für die Markgrafenschüler ebenfalls in der Sonnenhalde untergebracht werden soll, werde vor allem das letztgenannte Anliegen begünstigen, ist Adolf Essig sicher. Dass die Schulkantine auch externen Gästen offen stehen soll, fördere das Miteinander von Menschen aller Generationen. Und die Altensteiger Oberstadt bleibe dank solcher Angebote auch für Ältere ein attraktives Wohnumfeld.

"Unser Anliegen ist, dass die Menschen, die zu uns kommen, bei Bedarf bis zu ihrem Lebensende bei uns bleiben können", sagt Yvonne Essig, "und für die Qualität unserer Angebot können wir hinstehen und sagen: Wir machen das gut."

Die nächste Stufe sei bereits in Planung, lässt Adolf Essig wissen. Ein Neubau soll Raum für weitere Angebote im Bereich Betreutes Wohnen bieten. Man rechne damit, dass dieses Projekt 2019 fertiggestellt ist.