Andere Gebühren bleiben gleich / Auflösung der Kläranlage Köllbachtal als Kostentreiber

Von Manfred Köncke

Simmersfeld. Der Abwasserpreis steigt in Simmersfeld im kommenden Jahr pro Kubikmeter um 40 Cent auf 3,50 Euro. Alle anderen Gebühren – und auch die Steuersätze – werden unverändert übernommen, hat der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsplanberatungen festgelegt.

Begründet wird die Erhöhung mit der Auflösung der Kläranlage Köllbachtal und dem Anschluss der Ortsteile Ettmannsweiler und Aichhalden-Oberweiler an die Sammelkläranlage in Altensteig. Die Neuausrichtung kostet nach Angaben der Verwaltung 1,5 Millionen Euro. Je höher der Kubikmeterpreis desto höher der staatliche Zuschuss, so die Argumentation. Bisher decken die Gebühren 63 Prozent der tatsächlichen Aufwendungen von 4,90 Euro/Kubikzentimeter, ab 2013 sind es 71 Prozent.

Eine Anhebung der Frischwassergebühr von 1,25 Euro pro Kubikmeter war in der letzten Sitzung dieses Jahres kein Thema. Zwar gehört Simmersfeld kreisweit zu den Gemeinden mit dem niedrigsten Satz, weil die Abwasserbeseitigung aber als gewerblicher Betrieb geführt wird und die Aktienanteile des Energieversorgers EnBW als Einnahmen auftauchen, dürfen aus steuerlichen Gründen keine Gewinne erwirtschaftet werden.

Bisher hat Simmersfeld auf die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr verzichtet. Eine Änderung (Bürgermeister Jochen Stoll: "Das wird sich in den kommenden Jahren nicht vermeiden lassen") könnte zu einer Anhebung des Kubikmeterpreises führen, will der Rathauschef nicht gänzlich ausschließen. Allerdings sei es "der erklärte Wille des Gemeinderats, dass eine Umstellung gebührenneutral zu erfolgen hat."