Der Putztrupp will helfen, die Kernstadt von Müll zu befreien. Neue Helfer sind dem Initiator Heinrich Kuhn (hinten, links) jederzeit willkommen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Altensteiger Putztrupp will in der Kernstadt für mehr Ordnung sorgen / Weitere Helfer gesucht

Von Doris Sannert Altensteig. 140 Mülleimer stehen in Altensteig. Trotzdem müssen die Männer vom Betriebshof immer wieder den Müll aufsammeln, den andere achtlos wegwerfen. Wenn es nach Heinrich Kuhn geht, soll damit jetzt Schluss sein. Für seinen Putztrupp haben sich Freiwillige gemeldet."Es ist mir schon lange aufgefallen, dass Müll in der Stadt herumliegt", erklärte er den 14 Jugendlichen und Erwachsenen, die zum ersten Treffen ins Café Wohnzimmer gekommen waren. Nach Auffassung von Heinrich Kuhn ist der Städtische Betriebshof mit der Entsorgung des Mülls im gesamten Stadtgebiet überfordert. "Es ist auch nicht die Aufgabe der Stadt, den Müll wegzuräumen, den wir achtlos liegen lassen", ist er überzeugt. Kuhn hatte sich im vergangenen Jahr an der Aktion saubere Landschaft mit den Altensteiger Schulen beteiligt. Ganze drei Erwachsene, so seine ernüchternde Bilanz, seien dem Aufruf gefolgt, die Schüler beim Einsammeln des Mülls zu unterstützen.

"Die Stadt möchte attraktiv und lebenswert sein", sagte Kuhn. Und das für Touristen wie für Einheimische gleichermaßen. "Deshalb müssen wir alle darauf achten, dass sie sauber ist", fügte er hinzu. Eine einmalige Putzaktion reiche dafür jedoch nicht aus.

Um einen Putztrupp zu organisieren, der dauerhaft für eine saubere Kernstadt sorgt, hat der aktive Bürger bei Betriebshofleiter Friedhelm Schuster um Unterstützung nachgefragt und bekam sie prompt – in Form von Eimern und Müllsäcken, Handschuhen und Müllzangen sowie einem Stadtplan, den Schuster in fünf Bezirke eingeteilt und auf dem er alle Fußwege und Treppenaufgänge markiert hatte, die für seine Männer ohne maschinelle Hilfe nicht sauber zu halten sind.

Der Betriebshofleiter war auch beim Treffen im "Wohnzimmer" dabei und erklärte den künftigen Müllsammlern, wo aus Sicht der Stadt Bedarf besteht: Im gesamten Altstadtbereich, beim Sportplatz in der Oberen Stadt, rund um Schulen und Jugendhaus, in Wohngebieten, an Hängen, beim Wasserturm und beim alten Friedhof.

In der Unteren Stadt, so Schuster, werde der Betriebshof den Müll vom Stadtgarten bis zur BayWa wie bisher einsammeln. Allein in den Sommermonaten seien zwei bis drei Personen in Altensteig samt Stadtteilen im Dauereinsatz, um die Mülleimer regelmäßig zu leeren und den Müll zu entsorgen.

Zwischen zwei und drei Kubikmeter kämen an einem Sommerwochenende allein am Bömbachsee zusammen, bemerkte Schuster.

Nach kurzer Diskussion waren sich alle Anwesenden einig, mit der Stadt-Putzaktion sofort loszulegen. Einige nahmen die entsprechenden Hilfsmittel gleich mit und erklärten sich bereit, Fußwege oder Bereiche rund ums eigene Zuhause künftig regelmäßig von Müll zu befreien.

Bis zum nächsten Treffen am 10. April um 17 Uhr im Café Wohnzimmer, bei dem eine erste Bilanz gezogen werden soll, wollen alle nach weiteren Helfern suchen. Erich Henßler schlug vor, wie bereits vor Jahren schon einmal geschehen, Vereine, Schulen und Kirchengemeinden anzusprechen und um ihre Mithilfe zu bitten.

Pfarrer Klaus-Peter Lüdke konnte sich vorstellen, für das Reinigen von Fußwegen oder Treppenaufgängen gezielt Patenschaften zu vergeben. Beide Ideen will Heinrich Kuhn bis zum nächsten Treffen weiter verfolgen.

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