Das Marktfrühstück ist eine Erfolgsgeschichte und wird in anderen Gemeinden bereits kopiert. Foto: Stadt Altensteig

Zahlreiche Aktionen sollen Kaufkraft binden. Marktfrühstück wird bereits von anderen Gemeinden nachgeahmt.

Altensteig - Verglichen mit anderen Unterzentren – sprich: vergleichbaren Gemeinden – der Region sieht Werbering-Vorsitzender Uwe Seeger Altensteig gut aufgestellt. Sich im Wettbewerb mit Mittelzentren, der "grünen Wiese" und Online-Handel zu profilieren, sei aber schwierig.

Mit einem kurzen Image-Film eröffnete Uwe Seeger die Präsentation der Werbering-Aktivitäten im Altensteiger Gemeinderat. Thema war das Marktfrühstück, eine Initiative, die sich großen Zulaufs erfreut und andernorts bereits Nachahmer gefunden hat. "Das Marktfrühstück bringt Menschen zusammen", konstatierte Uwe Seeger und berichtete, dass manche Besucher sich die Termine vormerken, "damit sie nicht alleine frühstücken müssen". Stellvertretend für alle Helfer nannte er Ralf Gauss und Ralf Braun, die sich mit großem Engagement um das Marktfrühstück kümmerten.

Der Werbering Altensteig habe derzeit exakt 100 Mitglieder, führte Seeger aus – 57 Händler und Dienstleister, 30 Handwerker, neun Gastronomie- und vier Industriebetriebe, darunter auch "die großen Arbeitgeber im Stadtgebiet". Bezogen auf die Einwohnerzahl habe die Stadt Altensteig vergleichsweise wenig Verkaufsfläche vorzuweisen, bezogen auf die Verkaufsfläche aber wiederum den höchsten Umsatz unter den vergleichbaren Gemeinden. Die Leerstandsquote rangiere zwischen null und fünf Prozent und sei damit entgegen der allgemeinen Wahrnehmung niedrig. Insgesamt habe man einen Kaufkraftabfluss von 17 Prozent hinzunehmen, der vor allem im Bereich langfristiger Güter – Möbel, Hausrat, Eichrichtung – auftrete. Im Bereich der Nahversorgung hingegen könne Altensteig einen Kaufkraftzufluss aus der Umgebung verbuchen.

Der Werbering unternehme viel, um den Status quo zumindest zu halten, betonte er. Etwa die Hälfte der Mitgliedsbeiträge werde dafür verwendet, um den Kunden das kostenfreie Parken im Parkdeck hinter dem Rathaus zu ermöglichen. Die Stiefelaktion für Kinder zum Nikolaustag, die Oster- und die Weihnachtsaktion, Willkommensgutscheine für Neubürger, Gutscheine für das Sommernachtskino, das Starterpaket für Grundschüler, diverse Messen und vieles mehr würden dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken. Man unterstütze den Heimat- und Geschichtsverein, den Altensteiger Musiksommer und die Modellbahn "Das Altensteigerle" – letzteres auch unter dem Gesichtspunkt, "dass wir dadurch ein leeres Schaufenster weniger in der Stadt haben".

Die Verbundenheit des Werberings zur Stadt Altensteig ende nicht damit, dass das Logo der Händler Elemente aus dem Stadtlogo aufgreife. "Die Stadt Altensteig ist für uns kein abstrakter Begriff – das sind wir", sagte Seeger. Und so würden die Aktionen des Werberings über die Interessen der Händler hinaus zielen.

Andererseits sei es auch dem Gemeinderat möglich, die Gewerbetreibenden in der Flößerstadt zu unterstützen. Zunächst einmal, indem geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Man sei sehr dankbar dafür, dass das Stadtentwicklungskonzept auch bezwecke, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Des Weiteren könne man die Angebote der Altensteiger Geschäfte nutzen und – als nicht zu unterschätzender Faktor – gut über die Altensteiger Betriebe sprechen und so Werbung für sie machen.