Langjährige aktive und passive Mitglieder wurden von der Vereinsvorsitzenden Angela Walz (links) und ihrer Stellvertreterin Ina Walz (rechts) geehrt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühjahrskonzert: "Silberlocken" aus Weitingen unterstützen Auftritt des Gesangvereins Walddorf

Der Gesangverein Walddorf hat bei seinem Frühjahrskonzert mit beschwingten Volksliedern und immergrünen Schlagern in der voll besetzten Gemeindehalle für gute Laune gesorgt.

Altensteig-Walddorf. Der Auftritt stand unter besonderen Vorzeichen. Im 37-köpfigen Chor entdeckte man ein "fremdes Gesicht". Weil die männlichen Stimmen unterbesetzt waren, hatte Vorsitzende Angela Walz im Vorfeld den Sängerchef Bernhard Brenner aus Egenhausen angesprochen; und "weil er an diesem Tag gut drauf war" vom Tenor eine Zusage erhalten. Außerdem konnten vier Männer vom Projektchor verpflichtet werden, beim Konzert mitzuwirken.

Bis zuletzt hatte der Liederkranz intensiv mit seinem hochmotivierten und temperamentvollen Leiter Christian Platschko geprobt. Zum Gastspiel brachte der hauptberufliche Musiklehrer aus Altensteig seine Frau Danuta (Cello) und Sohn Jonathan (Klavier) mit. Bereichert wurde der Chorabend vom MGV Weitingen mit 16 "Silberlocken" – der älteste von ihnen zählt bereits 90 Lenze. Besonders im zweiten Teil wurden die Männer wegen zackiger Gesänge gefeiert.

Das Programm des gemischten Chors bestand aus einer bunten Mischung. Einige Titel hatten die Sänger bei einer internen Umfrage aufgeschrieben; und weil ihre Wünsche größtenteils in Erfüllung gingen, legten sie sich besonders ins Zeug. "Wie lieblich es schallt", ein Satz von Rolf Lukowsky, "Zwischen Himmel und Erde" des Komponisten Lorenz Maierhofer, "Zeit ist ein Geschenk" mit dem Text von Manfred Bühler waren drei von vier Stücken im ersten Block. Bei "Wie lieblich ist der Maien" forderte Platschko die Besucher auf, die dritte und vierte Strophe mitzusingen, was sie sich nach einem Blick in den ausliegenden Zetteln nicht zweimal sagen ließen.

Der Männerchor aus Weitingen eröffnete sein Repertoire mit dem kleinen Lebensratgeber eines "fröhlichen Musikanten" (Musik: Karl Friedrich Zelter) und hatte anschließend einen Ratschlag für jede Wetterlage parat: "Sing ein Lied bei Regen oder Sonnenschein". Matthias Heid dirigierte leidenschaftlich und gefiel mit witzigen und pointierten Ansagen. Zum Beispiel bei "Lacrimae Christi", einer Legende aus Sizilien. Als der Herr wegen seines teuflischen Widersachers zu weinen angefangen habe, seien aus den Tränen herrliche Trauben gewachsen.

Nach der Pause gab es eine Premiere: Zum ersten Mal sangen nur die Liederkranz-Frauen "Liebe ist unendlich" von Manfred Bühler und "Über den Wolken" von Reinhard Mey. Das dürfe nicht zur Gewohnheit werden, griff Angela Walz sofort zum Mikrofon, als der letzte Ton verklungen war. "Wir sind ein gemischter Chor und wollen einer bleiben". Deshalb brauche man unbedingt mehr singende Männer.

Als die Weitinger volltönend und schneidig den Fliegermarsch aus der Operette "Der fliegende Rittmeister" von Hermann Dostal anstimmten, hatten sie das im Rhythmus mitklatschende Publikum endgültig auf ihrer Seite. "Der Urlaub" von Albrecht Rosenstengel mit humorigen Texten von Eugen Roth und der Hit von Udo Jürgens über die sich zierende Anuschka ("Liebe heut nix gut") begeisterten ebenfalls.

Erst nach zwei Zugaben darf der Chor Feierabend machen

Höhepunkte des Frühjahrskonzerts waren zweifellos das vom Liederkranz mit Klavier- und Cellobegleitung gefühlvoll und mit reinen Stimmen gesungene Schmuselied "Goodbye my Love, goodbye" von Demis Roussos und der sehnsuchtsvolle Welterfolg "Sailing" von Rod Stewart. "Du machst mich und mein Leben groß. Neben dir bin ich schwerelos. Ich brauch’ dich – ich mag dich" – mit dieser Liebeserklärung von Helene Fischer endete ein schwungvoller, pure Lebensfreude verbreitender Konzertabend. Nicht ganz: Erst nach zwei stürmisch geforderten und gerne gewährten Zugaben ("Dich gibts nur einmal für mich" und erneut "Phänomen" von Helene Fischer) wurde der gemischte Chor von der Bühne entlassen.

(kö). In der Pause des Frühjahrskonzerts wurden langjährige aktive und passive Mitglieder des Gesangvereins Walddorf ausgezeichnet. Margot Gerlach singt seit 25 Jahren im Liederkranz Walddorf, Monika Burkhart und Guido Danner seit 40 Jahren und Willi Deutschmann seit 70 Jahren. 60 Jahren sind dem Liederkranz inzwischen als Förderer verbunden: Heinz Gänssle, Otto Kirn, Reinhold Alber und Hans Bühler.