700 Schüler versammelten sich auf dem Schulhof und ließen Ballons mit Botschaften steigen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Schülermittverantwortung initiiert erste Mottowoche an der Altensteiger Friedrich-Boysen-Realschule

Von Manfred Köncke Altensteig. "Take care – be fair": Unter dieser Überschrift stand die zum ersten Mal veranstaltete Mottowoche der Altensteiger Friedrich-Boysen-Realschule. Daran haben sich alle Klassen beteiligt.Zum Abschluss versammelten sich rund 700 Schüler auf dem nahe gelegenen Sportplatz und ließen Ballons steigen, an denen Zettel mit selbstverfassten Botschaften hingen, die zum fairen Umgang mit anderen aufrufen.

Die Schülermitverantwortung (SMV) hatte die Idee zu der Aktion. Sie setzte sich mit Schulsozialarbeiter Thomas Podbielski zusammen. Gemeinsam wurde ein Konzept erarbeitet. Rektor Klaus Ramsaier und das Lehrerkollegium waren begeistert und sicherten ihre Unterstützung zu.

"Noten sind das eine, Respekt, Toleranz und ein rücksichtsvoller Umgang das andere – und ebenso wichtig", ist Podbielski überzeugt. Um den Grundgedanken nach außen sichtbar zu machen, hatten Schüler in Eigenregie eine fünf mal acht Meter große Fläche am Haupteingang zur Realschule mit Spraydosen "modern und cool" gestaltet, wie Lehrer Markus Klement anerkennend feststellte.

Das war aber nicht die einzige Tat. Fast 4000 Botschaften wurden auf kleine Zettel geschrieben und in der Aula auf einer großen Wand platziert. Ältere Klassen kümmerten sich in der Mottowoche verstärkt um jüngere und boten ihre Unterstützung bei der Erledigung von Hausaufgaben an. Im Gegenzug wurden deren Zimmer mit Besen gereinigt. Die Fünftklässler bekamen von der Akademie "Eigensinn" gestiftete, individuell gestaltete T-Shirts geschenkt, die sie bei einem späteren Schulturnier als Mannschaft trugen. Außerdem wurden Lernende und Lehrende interviewt, wie sie den Schulalltag erleben, was ihnen gefällt und wo es etwas zu verbessern gibt. Die Videobotschaften wurden die ganze Woche über in der Realschule abgespielt.

Andere ausgrenzen und der Lächerlichkeit preisgeben – "das geht gar nicht", rief Rektor Klaus Ramsaier den Schülern in seiner Schlussansprache zu. Das Zusammenleben müsse von gegenseitiger Fairness und Wertschätzung geprägt sein. Dazu gehöre auch, sich anderer anzunehmen, wenn sie Hilfe benötigten.

Prämiert wurden auf dem Sportplatz die drei am besten ausgeschmückten Klassenzimmer. Das waren nach Meinung der SMV die der 6b, der 5c und – auf dem ersten Platz – der 5a.

Die vierten Klassen der Markgrafen-Grundschule sangen anschließend Andreas Bouranis WM-Hymne. Bei "ein Hoch" flogen wie auf Kommando 500 rote Luftballons himmelwärts.