Zwischen Egenhausen und Bösingen ist ein Radweg geplant. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Egenhauser Gremium stimmt 1300 Meter langem Höhenweg nach Bösingen zu

Der 1300 Meter lange Höhenradweg auf der Landstraße von Egenhausen nach Bösingen nimmt Gestalt an. Mit dem 14 Wochen dauernden Bau soll im nächsten Jahr begonnen werden.

Egenhausen. Baden-Württemberg will das Radwegnetz entlang von Landstraßen weiter ausbauen und hat entsprechende Förderprogramme aufgelegt. Die Gemeinde Egenhausen hat sich zum Mitmachen entschlossen, zumal das Land die Baukosten von 350 000 Euro zu 100 Prozent übernimmt. Lediglich für die Aufwendungen beim Grunderwerb muss die Kommune aufkommen. Das Büro Gall und Gärtner aus Pfalzgrafenweiler wurde beauftragt, einen Planentwurf anzufertigen, den Diplomingenieur Theo Gärtner in der jüngsten Sitzung erläuterte.

Die Strecke vom Ortsausgang Egenhausen bis zum Ende der Gemarkung in Richtung Bösingen ist rund 1,3 Kilometer lang, hat eine asphaltierte Breite von 2,50 Meter, ist mit wenigen Ausnahmen 1,75 Meter vom Fahrbahnrand entfernt und liegt etwas tiefer als die vorbeiführende Landstraße. An die Trasse schließen sich kräftige Hochwälder an, die größtenteils in Privathand sind.

Gespräche zur Abgabe von Flächen seien inzwischen geführt und Lösungen gefunden worden, erklärte Gärtner. Eine Aussage, die Bürgermeister Sven Holder bestätigte: "Die Stimmung durchweg positiv".

Die L 353 wird laut durchgeführter Messung täglich von 5000 bis 10 000 Fahrzeugen befahren, die "zum Teil mit 150 bis 170 Stundenkilometern unterwegs sind und für Radfahrer eine große Gefahr heraufbeschwören können", merkte Gemeinderat Helmut Hauser an. Der Radweg bedeute deshalb einen großen Sicherheitsgewinn. Weil die Trasse in den Wald eingreift, ist ein Ausgleich gesetzlich vorgeschrieben. Da würde sich eine in der Nähe befindliche Sturmfläche anbieten, hat der Planer herausgefunden.

"Knifflig" stellt sich für den Bauingenieur die Situation beim Trostweg am Ortsende von Egenhausen dar. Damit sich die Radfahrer umsichtig und gefahrlos in den fließenden Verkehr auf der Straße einordnen können, schlug der Planer vor, die L 353 in diesem Bereich zu verschwenken.

Hauser wies darauf hin, dass dadurch 120 Quadratmeter vom gemeindeeigenen Bauplatz in der Nähe wegfielen, was sich bei einem Verkauf negativ auswirke. Bürgermeister Holder kann sich vorstellen, das Ortsschild von Egenhausen ein Stück weit in Richtung Pfalzgafenweiler zu rücken, weil Autofahrer ab dann nur mit Tempo 50 einfahren dürfen. Deswegen will er mit der zuständigen Verkehrsbehörde Kontakt aufnehmen.

"Man könnte dort auch einen stationären Blitzer installieren" wiederholte Gemeinderätin Petra Kirn ihre früher geäußerte Ansicht.

Ein Zuhörer der öffentlichen Sitzung beklagte, dass für ihn als Privatwaldbesitzer mit der Herstellung des Radweges die Möglichkeit genommen werde, nach der Beladung des Langholzfahrzeuges auf die L353 einzubiegen. Er mache ein "altes Recht" geltend.

Das Holz könne man auf vorhandenen Rückewegen abtransportieren, erhielt er vom Planer zur Antwort. Der Rathauschef bot an, sich mit Lamparth zusammenzusetzen, um Detailfragen zu klären. Der Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Planentwurf und dem dazugelegtem Erläuterungsbericht ohne Gegenstimmen zu.