Florian Uhlig beim Musiksommer / Zwei Probetage müssen genügen / Lohnender Abend
Von Jacqueline Geisel Altensteig. Renommierter Musiker trifft auf Talente vor Ort: Pianist von Welt Florian Uhlig schloss sich für seinen zweiten Besuch beim Musiksommer mit dem Projektorchester unter Leitung von Christof Harr zusammen.
Im Rahmen des Musiksommers trommelten Dirigent Christof Harr, Geigerin Renate Harr und Musikschullehrer Wolfgang Mücke 40 junge Talente zusammen. Gerade einmal zwei Probetage blieben den Musikern, um sich zu einem Orchester zusammenzuschließen, das dem Dozenten und Konzertpianisten Florian Uhlig gerecht werden konnte. Dieser bereiste nahezu schon die ganze Welt mit seiner Musik, trat in Metropolen wie New York und Hongkong auf. Beim letzten Altensteiger Musiksommer hatte er mit einem Solokonzert das mehrtägige Programm eröffnet.
Für dieses Jahr war ein gemeinsames Konzert mit Harrs Musikernachwuchs im Bürgersaal geplant – ein Konzert, das nach Kulturamtsleiter Christoph Oldenkotte genau dem Gedanken des Musiksommers entspreche: Ein erfahrener und erfolgreicher Profimusiker spielt gemeinsam mit Talenten aus der Umgebung. Dies sei ein "absoluter Höhepunkt", so Moritz Woellwarth, Leiter der Musikschule.
Musikalisch drängte sich Uhlig aber trotz seines Könnens nicht in den Vordergrund. Eröffnet wurde das Konzert ausschließlich vom Orchester mit vier Sätzen aus Beethovens achter Symphonie. Erst für den zweiten Teil betrat Uhlig die Bühne, um gemeinsam mit dem Orchester vier Sätze von Robert Schumann zu spielen. Überraschend gut arbeiteten Orchester und Pianist – obwohl sich alle kaum kannten und nur kurz miteinander geübt hatten – zusammen. Uhligs Fingerfertigkeit und sein Spiel eines so komplexen Stückes, ohne auch nur auf ein Notenblatt zu blicken, war sicherlich ein Erlebnis für die rund 120 Besucher. Doch auch das Orchester hatte in dieser kurzen Zeit bemerkenswertes geleistet und sich gut zusammengerauft. Sicherlich ein in mehrfacher Hinsicht lohnender Abend für alle Freunde der klassischen Musik.