Die Mitwirkenden am ersten KSR-Fachtag in Altensteig im Gespräch (von links): Nelly Bairit, Alexandra Freimuth, Jörg Noetzel, Hansjörg Hummel, Elvira Schneider, Herta Watz und Markus Wietzke. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Fachtag: Klinikverbund stellt sich bei Seniorenräten vor

Altensteig. Zum ersten Fachtag nach der Änderung der Satzung des Kreisseniorenrats Calw (KSR) hatte dieser nach Altensteig in den Bürgersaal im Rathaus eingeladen. Vorsitzender Hansjörg Hummel erklärte in seiner Begrüßung diese Änderung: Die bisherigen Vorstandssitzungen wurden zu Fachtagen umgewandelt, an denen jeder Interessierte teilnehmen kann, unabhängig vom Alter oder Zugehörigkeit zu einem Seniorenrat. Die Themen der Fachtage sollen jedoch schwerpunktmäßig für ältere Menschen interessant sein, gleichzeitig aber auch das "Mittelalter" ansprechen.

Umfassende Vorstellung einzelner Bereiche

Der erste Fachtag zeigte aktuelle Entwicklungen des Klinikverbunds Südwest und insbesondere der Kreiskliniken Calw und Nagold auf. Referent war Jörg Noetzel, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikverbunds, zu dem vier Kliniken an sechs verschiedenen Standorten gehören: Krankenhaus Leonberg, Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Krankenhaus Herrenberg, das Kreisklinikum Calw-Nagold mit den Kliniken Calw und Nagold. Darüber hinaus gibt es vier Medizinische Versorgungszentren sowie ein Therapiezentrum, so dass die Grund-, Regel- und Notfallversorgung an allen Standorten gewährleistet ist. In der Planung sind das Flugfeldklinikum Böblingen-Sindelfingen (bis 2024), sowie die Zielplanung für die Krankenhäuser in Leonberg, Herrenberg, Calw und Nagold.

Noetzel hatte für die umfangreiche Vorstellung der einzelnen Bereiche einige Mitarbeiter mitgebracht, darunter Alexandra Freimuth, die Regionaldirektorin Süd für die Standorte Herrenberg, Calw und Nagold, außerdem Nelly Bairit für die Sozialberatung am Krankenhaus Calw. Das Hauptthema, so Noetzel, sei jedoch stets, genügend Personal zu bekommen oder zu haben.

In der Folge referierte Pflegedirektorin Elvira Schneider zu der Versorgung von Demenzkranken. Einen breiten Raum nahm die Vorstellung des Fachzentrums Geriatrie an den Kliniken in Calw und Nagold durch Herta Watz ein, dem sich die Sozialberatung im Klinikverbund Südwest anschloss, die Markus Wietzke ausführlich erläuterte.

Das Entlassmanagement hat zur Aufgabe, die bedarfsgerechte, kontinuierliche Versorgung der Patienten im Anschluss an die Krankenhausbehandlung zu gewährleisten. Vorgestellt wurden die Anforderungen aufgrund eines Rahmenvertrags, die Umsetzung im Klinikverbund, das Screening der Patienten mit poststationärem Pflegebedarf und die Erreichbarkeit des Ansprechpartners in der Fachabteilung.

Patienten werden vier Wochen begleitet

Das in Nagold von privater Seite ins Leben gerufene und seit diesem Jahr laufende Projekt "Beste Genesung" stellte Dieter Möhle vor. Dabei sollen Patienten, die "niemanden haben", nach ihrem Krankenhausaufenthalt in häuslicher Umgebung bis zu vier Wochen begleitet und unterstützt werden. Diese kostenlose und vom Landkreis und den Pflegekassen finanzierte Hilfestellung erfolgt durch geschulte ehrenamtliche Begleiter, die etwa für die Patienten einkaufen, die Wohnung heizen und an die Medikamenteneinnahme erinnern. Ausgebildet, so Möhle, wurden bereits 15 Begleiter, die seit Jahresbeginn 18 Begleitungen durchgeführt haben. Da der Raum um Nagold sehr groß ist und die Begleiter möglichst im gleichen Wohnort wie der Patient wohnen sollten, werden vor allem im Raum Wildberg und Haiterbach noch weitere Menschen gesucht, die bereit sind, sich als Begleiter aus- und fortbilden zu lassen, um dann eingesetzt zu werden

Zuvor hatte Hans Doll, Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister von Altensteig, die Entwicklung der Stadt vorgestellt, die durch die steile Hanglage (Unterstadt und Oberstadt) immer wieder vor neuen Herausforderungen steht. Es besteht ein gutes Angebot an Dienstleistungen, außerdem viele ehrenamtliche Gruppierungen, denen Doll besonders dankte.

Christian Heieck ist seit diesem Jahr neuer Vorsitzender des Stadtseniorenrats Altensteig. Er wies im Anschluss an die Ausführungen von Hans Doll auf die Aktivitäten des Stadtseniorenrats hin, wobei er die Hilfe bei Patientenverfügungen in den Vordergrund stellte. Erfreulicherweise wurden in diesem Jahr 24 Betriebe und Geschäfte mit dem Siegel "Seniorenfreundlicher Service" ausgezeichnet, nachdem sie sich freiwillig der entsprechenden Überprüfung unterzogen hatten. Für die Senioren gibt es außerdem wöchentliche Wanderungen, Ausfahrten und Ausflüge, zwei regelmäßig stattfindende Gymnastikgruppen, Neu ist eine Broschüre mit wichtigen Adressen für Senioren, außerdem gibt es Beratung beim Umgang mit dem Computer.