Volker Noseck will den Bebauungsplan "Betreutes Wohnen und Pflege in der Sonnenhalde" nicht akzeptieren und hat einen Anwalt eingeschaltet. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonnenhalde-Erweiterung: Anwohner will sich juristisch gegen Bebauungsplan zur Wehr setzen

Volker Noseck ist fest entschlossen, rechtliche Schritte gegen den Bebauungsplan "Betreutes Wohnen und Pflege in der Sonnenhalde" einzuleiten.

Altensteig. "Ich werde bis zur letzten Instanz klagen", kündigt er an. Einen Fachanwalt habe er bereits eingeschaltet. Der Diplom-Ingenieur ist einer von fünf direkten Anrainern des Seniorenzentrums in der Altensteiger Oberstadt. Zu einem "Informations- und Aufklärungstreffen" hatte Noseck ins Café Fresh eingeladen. Vor 20 Zuhörern erläuterte Noseck seine Bedenken und Vorbehalte.

Was ihn hauptsächlich stört, sind zwei geplante Neubauten auf dem Gelände des Pflegeheims mit Grundflächen von 25 Meter mal 15 Meter und zehn Meter mal 40 Meter. Dass die Angrenzer über die erneute Auslegung des Bebauungsplans nicht benachrichtigt worden seien, obgleich sich inzwischen "wesentliche Änderungen" ergeben hätten, sei nicht korrekt gewesen.

Bei den Grundstücken für die Neubauten würden Angaben über die Baugrenzen und Baulinien fehlen, ebenso bei den geplanten Gebäuden die Zahl der Wohneinheiten. Die Traufhöhe von neuneinhalb Metern entspreche nicht den tatsächlichen Gegebenheiten, weil von einer speziellen Berechnungsgrundlage ausgegangen worden sei. Noseck: "In Wirklichkeit sind es elf Meter und mit Fotovoltaik-Anlage sogar zwölf Meter". Kritik übt Noseck auch an der ausgewählten Zufahrt in die Tiefgarage, sie müsse aus Lärmschutzgründen anders gelegt werden.

Ausführlich befasste sich Noseck mit der Parkplatzsituation. Die Stadt wolle sich von den betreuten Wohnungen des Seniorenzentrums trennen. Dann müssten die öffentlichen Parkplätze in private umgewidmet werden. "Das benachteiligt die Anwohner im Forchen- und Ginsterweg." Die Stadt habe darauf hingewiesen. dass als Ausgleich in 150 Metern Luftlinie (Hegelstraße) genügend öffentliche Stellflächen vorhanden seien. Das sei "mehr als ignorant", befand Noseck. Diese Parkplätze müssten nicht neu angelegt werden, sondern seien seit jeher öffentlich "und sind damit keine Kompensation".

Abschließend stellte Noseck allgemeine Überlegungen an. Der städtebauliche Charakter des Wohngebiets in der Oberstadt werde immer mehr wirtschaftlichen Interessen geopfert, die verdichtete Bauweise missachte das Wohlgefühl der Heimbewohner und der Anrainer. Für Noseck stellt sich außerdem die Frage, ob die betreuten Wohnungen nach dem Verkauf an Private noch bezahlbar seien, weil eine kräftige Mieterhöhung drohe.

Bei den Zuhörern erntete Nock für seine Ausführungen durchweg Zustimmung. Manche äußerten die Absicht, ebenfalls Einwände gegen den Bebauungsplan vorbringen zu wollen. Dann sollte man schnell handeln, bekamen sie von Noseck zu hören: "Die Frist läuft am Freitag 13. Oktober, um 24 Uhr ab". Spätestens dann müssten die Schriftstücke im Rathaus-Briefkasten eingeworfen sein.